Yangon

Yangon (ehemals Rangun) ist mit 5,2 Millionen Einwohnern die größte Stadt Myanmars und wirtschaftliches Zentrum des Landes. Bis 2005 war Yangon die Hauptstadt, dann verlegten die regierenden Militärs, angeblich aus Abergauben, diese nach Naypyidaw. Dies veränderte aber nicht die Bedeutung der Stadt für Myanmar.

Das Stadtbild Yangons ist bis heute geprägt von alten französichen Kolonialbauten, Viele von ihnen dienen auch heute noch als Wohn- und Verwaltungsgebäude. Dabei läßt die Bausubstanz meist zu wünschen übrig. Im Laufe der letzen Jahre sind aber auch einige neue Hochhäuser hinzugekommen. Auch scheinen die Stromausfälle, die bis noch vor nicht allzu langer Zeit fast typisch für die Stadt waren, inzwischen selten geworden zu sein. Es geht aufwärts, wenn auch langsam. Ich besuchte die Stadt zuletzt 2018.



Nach knapp einer Stunde Flug von Bangkok befindet sich unsere Maschine im Landeanflug auf Rangun. Ich bin etwas überrascht, habe mit einer längeren Flugzeit gerechnet.


In Rangun angekommen, haben wir schnell die Einreiseformalitäten hinter uns gebracht. Ich tausche Geld, dann beginnt die Suche nach einem Taxi. Selbstverständlich wimmle ich die Schlepper im Gebäude ab. Aber ich kann keinen offiziellen Taxistand finden. Also schließen wir uns notgedrungen einem Fahrer an und begleiten ihn zu seinem Gefährt. Gerade als wir abfahren, sehe ich die offizielle Taxivermittlung. Zu spät, nun sind wir doch reingefallen. Viel ungünstiger kann man den Stand aber auch nicht platzieren! Wenn es wenigstens Hinweisschilder gegeben hätte.

Wir checken in das Crystal Palace Hotel ein. Es ist recht verkehrsgünstig gelegen, die Shwedagon Pagoda kann zu Fuß in 30 Minuten erreicht werden. Ok, "Palace" ist etwas übertreiben. Aber immerhin bekommen wir jeder ein kleines Glas Orangensaft zur Begrüßung. Und das Zimmer ist auch mehr als ordentlich.

Wir richten uns ein. Meine Freundin spielt ein wenig mit unserem Geld. Am Flughafen waren wir fast Millionäre! Auch wenn ich nur 500 Euro getauscht habe. Nun hat die Geldmenge aber schon schwer gelitten, da ich unser Zimmer direkt bei der Ankunft bezahlt habe.


Es zieht uns wieder nach draußen. Wir lassen uns zur 19th Street Chinatown bringen. Sie ist so etwas wie die Khao San Road Ranguns. Diesen Vergleich habe ich irgendwo gelesen. Aber die Straße ist deutlich ruhiger als die Partymeile in Bangkok. Und viel kleiner. Sozusagen Khao-San-Road XXS.


Wir setzen uns vor ein Lokal und ordern Speis und Trank. Eine Spezialität hier ist das BBQ. Jedes Lokal hat Spieße im Angebot. Auch wir bedienen uns ausgiebig. Und das Myanmar Lager Beer kann sich trinken lassen.  

Um kurz nach 23 Uhr 30 sind wir wieder in unserem Palast. Etwas früh, aber die Uhren in Rangun ticken etwas anders als in Bangkok. Um elf werden hier nach und nach die Bürgersteige hochgeklappt.

Zur späten Mittagszeit brechen wir auf. Zu zweit, Kollege Emma möchte noch ein paar Stunden schlafen. Ein Taxi fahrt uns zur Dagon Shopping Mall. Ich rauche mir vor dem Eingang noch eine Zigarette, dann treten wir ein. Eine Recherche im Internet hat ergeben, dass es hier den größten Dampfer-Shop Myanmars geben soll. Dieser Laden ist unser Ziel. Wir fragen uns durch. Wir werden von Bediensteten zu Bediensteten weitergereicht. Es geht Treppen hoch, Treppen runter, Fahrstuhl rauf, zu Fuß wieder zwei Etagen tiefer. Dann queren wir noch die halbe Grundfläche. Phu, ist das ein Labyrinth hier. Aber dann ist es geschafft: Wir stehen vor dem Geschäft! Aber das soll wirklich die Nummer 1 in Myanmar sein? Die Fleisch- und Käsetheke meines Rewe-Ladens in Hamburg ist deutlich größer. Egal, ich schaue mich um. In erster Linie hat man fette Akkuträger mit DL-Verdampfern im Angebot. Damit kann ich nichts anfangen, ich bin Backendampfer. In einer Ecke liegt eine kleine Cigalike herum, eine KangerTech EVOD. Mit ihr werde ich sicherlich auch nicht glücklich, aber ich habe keine andere Wahl, da meine Dampfe zu Bruch gegangen ist. Und ohne Dampfe würde ich weiterrauchen. Ich wähle noch etwas Liquid, Nikshot und zwei Coils, dann bin ich fertig. Wir streben dem Ausgang der Shopping-Mall entgegen, nicht ohne zuvor einer Thai-Suppenküche unseren Besuch abzustatten. Mein Mädel will etwas Vernünftiges auf dem Löffel bzw. der Gabel!

Wir besteigen ein weiteres Mal ein Taxi. Es bringt uns zur St. Mary's Cathedral, der größten Kathedrale in Myanmar. Wir steigen aus und besichtigen die Kirche.


Wieder draußen, schlendern wir die Bo Gyoke Road entlang. Wir passieren die Pansodan Street.


Anschließend biegen wir in die Sule Road ein.


Die Pagode in ihrer Mitte, die der Straße ihren Namen gab, ist schon von weitem zu sehen. Ich möchte ihr nun entgegenschlendern, leider müssen wir wegen eines defekten Kleidungsstücks die Sache abbrechen. Das ist mir aber ganz recht, ich fühle mich alles andere als fit. Meine Beine sind schwer, ich sehne mich nach einer Rastmöglichkeit. Wir fahren zurück in unsere Unterkunft.

Eine knappe Stunde nach Sonnenuntergang verlassen wir erneut unser Zimmer. Dieses Mal mit Emma. Die Aussicht auf ein kühles Bier hat seine Lebensgeister geweckt! Das Personal unserer Unterkunft ist einmal mehr äußerst freundlich und zuvorkommend. Man hält uns die Türen auf, die Security vor dem Eingang besorgt uns ein Taxi. Und die Fahrpreisverhandlung übernehmen sie gleich noch mit.

An der 19th Street Chinatown steigen wir aus. Wir suchen das Restaurant von gestern auf. Warum wechseln? Hier hat es uns gefallen, und die anderen Lokale an der Straße haben auch nichts anderes zu bieten.
Es ist noch ein bisschen früh, aber das schreckt uns nicht. Emma und ich ordern je ein Bier. Im Gegensatz zu gestern aber kein Flaschenbier, sondern ein gepflegt gezapftes kühles Blondes. Das ist nicht nur cooler, sondern auch noch billiger. Ein 0,35l - Glas für knapp 40 Cent! Genau das Richtige für Cheap Charlies wie uns.


Im Gegensatz zur Khao San Road in Bangkok treiben sich in der 19th Street auch viele Einheimische rum. Diese kleine Straße ist keine reine Touristenmeile. Diese Mischung sorgt für eine interessante Atmosphäre.

Etwa vier Stunden nach unserer Ankunft, der Tisch ist inzwischen gut gefüllt mit Emmas leeren Biergläsern, treten wir den Rückzug an.

In unserem Zimmer angekommen, schwankt Emma schnell ins Bett. Auch mein Mädel tut es ihm bald nach. Ich lasse den Tag noch etwas Revue passieren. Und verschwinde gelegentlich zum Rauchen und Dampfen auf den Balkon. Immerhin kann ich nun einige Zigaretten durch Liquid ersetzen. Aber ganz auf das Rauchen verzichten möchte ich nicht. Die KangerTech macht mich leider nicht wirklich glücklich. Wie zu erwarten war. Wie gerne hätte ich nun meine richtige Dampfe von zu Hause in der Hand! - Mir fällt ein Aufkleber am Spiegel auf.



Heute ist unser Tempel-Tag. Als erstes wenden wir uns der Botahtaung Pagoda zu. Ihr Höhepunkt ist ein Haar Buddhas inmitten der, durch Gänge durchzogenen, Stupa. Wir betreten das Innere des Baues. Leider laufen hier aktuell Renovierungsarbeiten. Daher können wir nicht bis zum größten Heiligtum der Anlage vordringen. Bereits nach wenigen Metern ist Schluss, wir müssen den Stupa wieder verlassen.


Es zieht uns weiter zur Sule Pagoda. An einer Seitenstraße unweit des markanten Bauwerks befindet sich ein kleiner Markt, den wir näher in Augenschein nehmen.


Dann lockt uns ein rustikales Restaurant. Wir haben genug Zeit, daher treten wir ein und nehmen eine Stärkung zu uns. Rechts neben dem Eingang befindet sich ein Stand, an dem Zigaretten verkauft werden. Ich erstehe ein Päckchen Red Ruby für 60 Cent. Das nenne ich mal einen Preis, da kann man nicht widerstehen.


Weiter geht es mit unserer Kultur-Tour. Wir lassen uns zur Shwedagon Pagoda bringen, der Hauptsehenswürdigkeit Ranguns schlechthin. Zunächst müssen wir die lange Treppe bis hinauf zu dem Heiligtum überwinden. Oben angekommen, Emma und ich sind schwer am schnaufen, betreten wir die Anlage.


Jemand zupft an meinem T-Shirt. Ehe ich mich versehe, steht ein hübsches burmesisches Mädel neben mir, und ihr Begleiter macht ein Foto von ihr und mir. Nun wäre ich eigentlich an der Reihe, ein Bildchen von ihr zu knipsen. Leider bin ich zu überrascht, um auf diese Idee zu kommen. Und dann ist sie auch schon wieder verschwunden.

Mein Mädel, Emma und ich setzen uns vor ein Gebäude, ruhen aus, und warten den Sonnenuntergang ab. Anschließend beginnt eine letzte Runde um die Tempelanlage. Eigentlich wollte ich Nachtfotos mit Stativ machen. Leider laufen hier zu viele Leute rum. Mit Stativ und Selbstauslöser bin ich aber zu unflexibel. Also drehe ich die Iso-Zahl hoch, verlasse mich auf die Vibrationsdämpfung, und passe geeignete Situationen ohne zu viele Personen vor der Kamera ab.


Das war es. Wir verlassen die Shwedogon Pagoda. Wie selbstverständlich geht es für uns wieder einmal zur 19th Street. Dort angekommen, fährt mit lautem Getöse ein bunt geschmücktes Fahrzeug durch die enge Gasse. Hier muss es gerade ein besonderes religiöses Fest geben.


Wir setzen uns vor unser Stammlokal und harren bei Speis und Trank der Dinge.


Gegen 23:30 Uhr sind wir wieder zurück in unserem Zimmer. Wie üblich legen sich  meine Begleiter recht schnell schlafen. Ich bleibe noch ein wenig wach und qualme ein paar Zigaretten auf unserem Balkon. Von ihm aus kann man die halbe Shwedagon Pagoda sehen. Selbst aus der Ferne wirkt sie beeindruckend.



Freitag, der 09. November. Meine Freundin macht sich morgens auf zur Botahtaung Pagoda, um ein wenig Tempelbedarf zu erstehen. Gegenüber der Pagode sind einige größere Shops zu finden, die entsprechende Güter anbieten. Ich hoffe, sie hat eine Visitenkarte unseres Hotels mitgenommen. Nicht, dass sie nicht mehr zurückfindet. Pünktlich zur Mittagszeit ist sie aber wieder wohlbehalten im Zimmer und präsentiert mir ihre Errungenschaften.

Wir begeben uns zur Sule-Pagoda und starten einen kleinen Rundgang. Die alten Wohnhäuser, oft noch aus der Kolonialzeit, prägen die Gegend.


Wir legen eine Rast im Restaurant von gestern ein. Meine Freundin ordert eine kleine landestypische Speise. Da können Emma und ich nicht nachstehen. Wir bestellen uns jeder ein Myanmar Lager.

Es geht weiter. Zunächst schauen wir uns den kleinen Nachtmarkt gegenüber des Restaurants an.


Dann wenden wir uns Richtung Osten. Wir queren die Sule-Pagoda und stehen nach etwa 20 Minuten vor dem Sakura Tower. Wir betreten das Gebäude. Ein Lift fährt uns nach oben. Anschließend sind noch ein paar Treppen bis hinauf auf das Dach zu bewältigen. Dort angekommen, betreten wir die Yangon Yangon Rooftopbar. Ich hatte zuvor ein paar Bedenken, ob wir hier ohne Reservierung einen guten Platz bekommen würden. Aber diese Sorge erweist sich als unbegründet, es finden sich nur recht wenige Leute ein. Das liegt sicherlich auch an dem miesen Wetter. Alles ist grau und diesig, ich erwarte jederzeit Regen. Das Stativ, das ich nun schon den ganzen Tag mit mir rumschleppe, bleibt ein weiteres Mal im Rucksack. Auspacken lohnt sich nicht.


Den weiteren Abend verbringen wir einmal mehr in der 19th Street. In unserem Stammlokal werden wir fast wie alte Freunde begrüßt. Dies ist aber auch kein Wunder. Die meisten Touristen bleiben zwei, drei Nächte in Rangun. Da machen wir mit unseren fünf Nächten fast schon einen Langzeit-Aufenthalt.


Wie üblich, sind wir zu einer unchristlichen Zeit von vor Mitternacht wieder zurück in unserer Unterkunft.


Keine Ahnung, was wir heute unternehmen sollen. Eine Fahrt mit dem Zug auf der Circle Line steht noch auf der ToDo-Liste. Aber darauf habe ich keinen Bock. Zuviel Stress. Wir verlassen unsere Unterkunft und lassen uns zum nächsten Park bringen. Am Eingang ist ein Schild zu finden. Was hier so alles verboten ist! Ist ja langweilig...


Wie üblich, hat mein Mädel Hunger. Sie möchte noch einmal zum Thai-Suppenladen im Dagon Center. Kein Problem, ein freundlicher Taxifahrer kutschiert uns zum gewünschten Ziel. Wir treten ein. Meine Begleiter ordern ein paar Suppen. Auch ich lasse mich nicht lumpen und lasse mir ein solches Nass servieren. Es ist bemerkenswert, welch merkwürdige Speisen ich die letzten Tage verspeist habe. Das ging schon in Bangkok los. Wann habe ich eigentlich zuletzt etwas Vernünftiges auf der Gabel gehabt? Ich kann mich kaum erinnern.


Wir fahren zur Sule Pagoda. Zunächst tausche ich bei einem unfreundlichen Inder 50 Euro. Dann laufen wir ein wenig herum. Leider spielt einmal mehr das Wetter nicht wirklich mit. Teilweise fallen sogar Tropfen  vom Himmel.

Wir kommen an einem Schuhladen vorbei. Da sich des Freundins Fußkleidung langsam aber sicher in Auflösung befindet, nutzt sie die Gunst der Stunde und betritt das Geschäft. Überraschenderweise kann eine der Verkäuferinnen gut Thai. Die beiden Mädels kommen schnell ins Gespräch. Wie der Zufall so will, ist die Verkäuferin öfters in Bangkok. Sie ordert im dortigen Pratunam Market ihre Ware. Dieser Markt ist auch die bevorzugte Beschaffungsquelle meines Mädels. Dort hat sie schon so manchen Sack Klamotten für ihren Shop gekauft. Die Beiden tauschen ihre Telefonnummern aus. Dann verlassen wir den Shop wieder. Meine Freundin mit neuem Schuhwerk, ihr altes Paar hat sie gleich entsorgt.


Gegen 19 Uhr, es ist bereits dunkel, erreichen wir die 19th Street. Es ist noch ziemlich früh, daher laufen wir zunächst noch etwas die Hauptstraße, von der die 19th Street abgeht, hoch und runter.


Wir biegen in die 19th Street ein. Ein letztes Mal. Zunächst belegen wir zwei Platze vor einem Laden am Beginn der kleinen Straße. Etwas Abwechslung tut gut, es muss ja nicht immer unser Stammlokal sein.


Die Uhr schlägt acht. Man beginnt überall, Tische und Stühle auf die Straße zu stellen. Nun sollte es auch an unserem Stammlokal am anderen Ende der Gasse genügend freie Plätze geben. Meine Begleiter gehen vor. Dann trinke ich aus und marschiere ebenfalls hinüber.

Gedampft habe ich heute kaum noch. Wie schon gestern. Irgendwie macht mein neues Dampfgerät keinen Spaß. "Schwamm drüber!", denke ich mir. Dann rauche ich eben weiter bis zum Ende meiner Tour. Wie schon die letzten Tage. Und beginne anschließend zu Hause wieder mit dem Dampfen. Drei Wochen Rauchen haben noch keinen umgebracht. Aber schade, das ist dumm gelaufen mit meinem defektem Gerät!


Kurz vor Mitternacht sind wir wieder in unserem Hotel. Der Tag ist aber noch nicht zu Ende, der Höhepunkt steht noch aus. Borussia spielt gegen die Herren aus dem Süden Deutschlands. Schnell werfe ich mein Smartphone an und verfolge den Live-Ticker. Leider ist das Spiel schon im Gange. Da habe ich mich wohl bei der Zeitumrechnung vertan.

Es läuft nicht gut, zweimal liegen unsere Jungs hinten. Aber sie kommen jeweils wieder zurück. Dann trifft Alcacer zum Führungstreffer!


Aus, aus, aus, das Spiel ist aus! Von Emma und mir ist ein lauter Jubelschrei zu hören! Wir machen die Nacht zum Tage, gönnen uns noch ein Myanmar Lager!


Sonntag, der 11. November. Um 10:30 Uhr stehe ich auf. Meine Freundin zieht nochmal los und kauft ein paar Klamotten für ihre Lieben daheim. Gute Idee, unser Geld muss weg. Die paar Kröten zurücktauschen, das muss nicht sein.

Emma und ich fangen an zu packen. Dann steht meine Freundin wieder im Zimmer. Sie hat ein paar Shirts erstanden. Ich zähle unsere Restknete: Ach du Schreck! Sie reicht nicht mehr für ein Taxi zum Flughafen! Ich hatte versäumt, mein Mädel darauf hinzuweisen. Dass wir noch Knete für das Taxi brauchen. Und sie hat selbst auch nicht dran gedacht. Und nun? Keine Ahnung. Wir gehen hinunter zur Rezeption und checken aus. Ich frage die Dame hinter dem Tresen, ob sie mir noch etwas Geld tauschen kann. Leider verneint sie. Es hat sich hier in Myanmar doch eine Menge verändert die letzten Jahre. Als ich zuletzt hier war, war es normal, sein Geld im Hotel zu tauschen. Aber ich hatte bereits im Vorfeld entsprechendes gelesen. Ich frage das Mädel, ob man Taxis auch mit Euro bezahlen kann. Sie verneint abermals. Phuuu. Eine andere Angestellte erzählt plötzlich etwas von einer kleinen Wechselstube etwa 15 Minuten Fußweg von dem Hotel entfernt. Dort könne ich mein Glück versuchen.
Meine Begleiter bleiben beim Gepäck sitzen, ich ziehe los. Zunächst bin ich skeptisch, ob ich den Laden überhaupt finden werde. Und falls ich ihn finde, ob er geöffnet hat. Es ist immerhin Sonntag. Aber ich habe Glück! Die Wechselstube ist in einem kleinen Laden untergebracht, und sie hat geöffnet! Hallelujah! Ich tausche 20 Euro und ziehe mit Taschen voller Geld wieder ab. Es reicht sogar noch für etwas Reiseproviant! Und da mein Mädel von der Restknete auch schon Trinkgelder an die Türwächter verteilt hat, verbleiben noch ein paar Scheine in meiner Geldbörse.

Um kurz nach zwei erreichen wir den Flughafen. Der Fahrpreis war nur gut halb so hoch wie der bei der Hinfahrt. Aber es war ja klar, dass man uns "damals" etwas übers Ohr gehauen hat. Da hätte unsere Restknete ja doch fast noch gereicht!

Wir bringen die Kontrollen hinter uns. Eine freundliche Staatsangestellte entlastet mich und schnappt sich mein Feuerzeug. Solche Dinger sind im Handgepäck nicht erlaubt, erklärt sie mir. Na toll, und wie soll ich nun rauchen? Wir suchen uns eine Stelle zum Rasten. Meine Freundin und Emma setzen sich, ich mache mich auf zum nächsten smoking room. Hallelujah, heute ist mein Glückstag: Ein anderer Raucher hat sein Feuerzeug neben einem Aschenbecher liegen gelassen. Sofort zünde ich mir eine an, dann verschwindet das gute Stück in meiner Hosentasche. Da wir noch gut Zeit haben, wird es mir noch gute Dienste erweisen.

Ein Päckchen Red Ruby Zigaretten kostet in dem einen Restaurant an der Sula Pagoda 60 Cent. Gerne hätte ich dort eine ganze Stange gekauft, aber leider kam ich nicht mehr dazu. Den Kauf möchte ich nun im Duty Free nachholen. Ich schaue mich um. Zu meinem Bedauern kann ich in den Shops aber keine lokalen Kippen finden. Dort liegen nur westliche Zigaretten herum, die Stange ab gut 20 USD. Also in etwa der dreifache Preis im Vergleich zur Red Ruby. Ich verzichte auf die Investition.

Gegen 17 Uhr begeben wir uns zum Abflug-Gate. Leider hat der Flieger etwa 30 Minuten Verspätung. Daher heißt es für uns abermals warten.


Um kurz nach sechs hebt unser Flieger Richtung Bangkok ab, wir verabschieden uns von Ragun.