Ninh Binh

Ninh Binh ist eine kleine Provinz im Norden Vietnams, etwa 95 Kilometer südlich von Hanoi. Die Kegel- und Turmkarstlandschaft der Region wird auch als "trockene Halong Bay" bezeichnet.  Die riesigen Karsttürme, die aus dem Boden ragen, bilden eine Traumkulisse.  Der Kernbereich der Berggebietes, Trang An, wurde 2014 von der UNESCO zum Welterbe ernannt. Ich machte 2019 einen Ausflug in die Gegend.


Kurz vor acht Uhr stehen wir an der Rezeption unseres Hotels in Hanoi. Der gemieteter Chauffeur wartet bereits auf uns. Wir steigen in seinen Wagen und schon geht die Fahrt Richtung Süden los.

Nach etwa zwei Stunden, inklusive einer Rast, erreichen wir Hoa Lu, eine alte Kaiserstadt Vietnams. Meine Freundin und ich steigen aus und durchstreifen die stehen gebliebenen Teile der Stätte.


Wir sind etwas enttäuscht, hatten uns mehr versprochen. Für Vietnamesen mag die Anlage interessant sein, uns hat sie aber nicht vom Hocker gerissen. Aber egal, Hoa Lu war nur Lückenfüller, da wir schon mal in der Gegend sind.

Wir begeben uns wieder zurück zu unserem Fahrzeug und fahren weiter nach Mua Cave, dem vermeintlichen Höhepunkt unseres Ausfluges. Nach wenigen Minuten erreichen wir unser Ziel, nun beginnt für unseren Chauffeur eine längere Rast. Wir hingegen marschieren bis zum Beginn des Anstieges zum Aussichtpunkt. Dort angekommen, möchten wir am liebsten schon aufgeben und umkehren. Zumal auch die Wetterverhältnisse alles andere als perfekt sind. Es ist zwar alles ziemlich bewölkt, trotzdem aber sehr warm und schwül.


Dann fassen wir uns ein Herz und beginnen mit dem Aufstieg. Bis gut die Hälfte der Strecke geht es. Es ist anstrengend, aber ok. An einer dort gelegenen kleinen Raststation schnaufen wir ein wenig durch. Anschließend beginnt der eigentliche Schlauch.


Nach kurzer Zeit bin ich fix und fertig. Jede einzelne Stufe muss hart erkämpft werden! Noch wenige Meter vor dem Zielpunkt zweifele ich, ob ich den Anstieg überhaupt bewältigen werde. Aber dann ist es geschafft. Halb tot, und mit klatschnassen Klamotten, stehe ich oben. Wären es nur 10 Höhenmeter mehr gewesen, ich hätte kaum eine Chance gehabt. Ich atme heftig, habe ein paar Schleier vor den Augen. Was ist nur aus mir geworden? Früher waren 1500 Höhenmeter am Stück kein Problem, ich habe mich hochgekämpft. Heute schaffen mich keine 200, wenn auch steile. Aber ok, ich bin halt keine 25 oder 30 mehr. Nachdem ich mich ein wenig beruhigt habe, greife ich zur Kamera und halte den Ausblick fest. Leider trübt das Wetter, wie auch schon gestern und vorgestern, ein wenig die Fotofreude.


Ich wäre gerne noch etwas länger oben geblieben, aber es ist Zeit. Wir beginnen den Abstieg. Stufe für Stufe wanke ich vorsichtig nach unten. Dann haben wir den Ausgangspunkt unserer Strapazen erreicht. Wir gehen zum Parkplatz und steigen in unseren Wagen. Der Fahrer wirft die Klimaanlage an, welch eine Wohltat!

Es geht weiter nach Tam Coc. Tam Coc bedeutet "Drei Höhlen", und die dortige Attraktion ist eine Bootsfahrt in der fantastischen Landschaft durch drei Höhlen. Dabei ist die Art der Ruderei eine Besondere: Man betätigt die Ruder mit den Füßen!
Wir erstehen zwei Tickets und besteigen ein uns zugewiesenes Boot. Anschließend geht die Reise los. Entspannt, aber nach geschafft von der Bergtour, gleiten wir auf dem Fluss dahin.


Am Umkehrpunt der Flussfahrt warten Boote mit Erfrischungen und Snacks auf uns. Mein Mädel kauft ein paar Kleinigkeiten. Leider fällt sie auch auf den Spruch "Buy something to drink for the Lady!" rein. Sie ersteht eine Coke und gibt sie unserer Ruderin. - Selbstverständlich wird diese die Cola auf der nächsten Tour wieder zurückbringen, und man wird sich den Gewinn teilen. Egal, Schwamm drüber, sie muss auch leben. Es geht wieder zurück.


Wir steigen aus und geben der Ruderin etwas Trinkgeld. Dann warten wir auf unseren Chauffeur. Nach etwa 10 Minuten kommt er an. Wir fahren zurück nach Hanoi. Es war ein guter Ausflug, leider ohne das passende Wetter!