Khao Sok

Der Khao Sok Nationalpark befindet sich im Süden Thailands, in der Provinz Surat Thani. Der 739 Quadratkilometer große Park ist größtenteils mit Regenwald bedeckt, von dem behauptet wird, er sei der älteste Regenwald der Welt. Der Hauptanziehungspunkt des Khao Soks ist der künstlich angelegte Cheow Lan Lake, Aus diesem See, der mit einer Fläche von 162 Quadratkilometer etwa doppelt so groß ist wie der Chiemsee, ragen fotogen Berge und Kalksteinfelsen empor.


Sonntag, der 8. März 2020. Nach einer kurvenreichen Busfahrt erreichen wird spät nachmittags den Ort Khao Sok, wo uns bereits Taxis erwarten. Wir werden zur Rezeption von Smiley Bungalow gebracht. Ich checke ein. Anschließend bringt man uns zu unserer Unterkunft, die sich ein paar hundert Meter entfernt befinden.  Wir betreten unser Bungalow. Ich werfe die Aircoin an und möchte in einen Jubel ausbrechen: Endlich, endlich wieder Kühle!!! Wie habe ich das vermisst! Nach einer Woche auf Koh Phayam ohne Klimaanlange kann ich endlich wieder richtig durchatmen.

Kurz vor Sonnenuntergang verlassen wir unsere Unterkunft. Es herrscht eine fantastische Stimmung! Ein rötliches Licht, welches man so intensiv nur selten sieht.


Wir kehren in das Khao Sok Bistro and Bar ein und gönnen uns ein ordentliches Dinner.


Anschließen ziehen wir ein paar Meter weiter und machen es uns in einer Rooftop Bar gemütlich. Der Laden ist recht gut besucht. So etwas kennen wir seit ein paar Wochen gar nicht mehr.

Nach ein paar Stunden beenden wir den netten Abend. Etwas früh, aber morgen geht es wieder zeitig los. Und genau richtig für diese Gegend, denn überall wird bereits dicht gemacht.

Eigentlich habe ich mir den Ort hier ganz anders vorgestellt. Eigentlich habe ich noch nicht einmal einen Ort erwartet. Auf Fotos sind immer nur Bungalows im Dschungel zu sehen. In Wirklichkeit liegt alles an einer kleinen Straße voller Bars, Restaurants und Tourenveranstalter. Lediglich die Unterkünfte liegen von der Straße weg im Dschungel bzw. Wald.


Um 6:15 Uhr klingelt der Wecker. Wir stehen auf und machen uns fertig. Kurz vor acht verlassen wir unser Zimmer. Ein Wagen fährt uns zur Zweitstelle unseres Tourenanbieters. Dorthin, wo wir gestern eingecheckt haben. Wir lassen für die zwei Nächte unnötiges Gepäck verschließen. Dann wartet ein kleines Frühstück auf uns.


Wir besteigen einen Van. Ursprünglich vermutete ich, dass es nur zwei oder drei Mitreisende geben wird. Wegen Corona- und Touri-Flaute zur Zeit. Zudem soll der Khao Sok noch eine Art Geheimtipp sein. Aber weit gefehlt, der Van ist voll. Wir machen uns auf die etwa einstündige Fahrt zum Ratchaprapha-Staudamm. Kurz vor Erreichen des Etappenziels legen wir eine Rast ein. Es besteht noch einmal die Möglichkeit zum Einkaufen und zum Geld ziehen an einem ATM.


Dann erreichen wir die Talsperre des Chiao-Lan-Sees. Wir zahlen die Nationalpark-Gebühr, unser Guide händigt uns Bootsfahrkarten aus. Anschließend gehen wir hinunter zu den Longtails.


Wir besteigen eines der Boote, welches sich kurze Zeit später in Bewegung setzt. Schnell zeigt sich, wie fantastisch die Gegend ist. Viele meinen, der Chiao Lan See ist das Beste, was Thailand landschaftlich zu bieten hat. Ob es das Beste ist, wage ich nicht zu beurteilen. Aber es ist ein absolutes Highlight!


Unsere Unterkünfte kommen in Sicht: Kleine Bungalows direkt auf dem Wasser.


Wir legen an. Uns wird ein Bungalow zugewiesen, dann wartet eine Mahlzeit auf uns. Der Rest des Nachmittags steht zur freien Verfügung. Während sich meine Reisegefährten ein wenig aufs Ohr legen, gucke ich mir die Gegend an und gönne mir einen Sprung in das warme Wasser.


Gegen fünf Uhr sitzen wir alle wieder in unserem Boot. Eine Nacht-Safari ist angesagt, wobei der Begriff "Nacht" sicher etwas übertrieben ist. Wir fahren in ein paar Seitenarme des Sees. Die Tierwelt im Khao Sok Nationalpark ist artenreich und vielfältig. Unter anderem sind hier Tiger, Bären und Elefanten unterwegs. Bis auf ein paar Affen in der Ferne bekommen wir aber leider nichts weiter zu sehen. Egal, die klasse Landschaft lässt den Ausflug zu einem Erfolg werden.


Wir kommen wieder an unserer Bungalowanlage an. Die Sonne geht unter.


Wir versammeln uns alle zum Dinner. Anschließend ist Freizeit angesagt.


So klasse die Landschaft hier ist, von der rustikalen Bungalowanlage sind wir etwas enttäuscht. Es gibt keine Möglichkeit, an Land zu kommen. Zudem ist es sehr warm. Tagsüber habe ich mir einen kleinen Ganzkörper-Sonnenbrand geholt, abends schwitze ich dahin. Meine Hoffnung war, dass der See Abkühlung bringen wird, aber Pustekuchen. Klassisch dauert eine Tour wie die unsere eine Nacht. Ich habe zwei Nächte gebucht. Meine Idee schon in Deutschland war, am zweiten Nachmittag nochmals alleine mit Boot und Guide herum zu tuckern. Das ließ sich aber nicht realisieren. Einen zweiten Nachmittag hier in der Hitze rumzuhängen, und fast nichts tun zu können, darauf haben wir keinen Bock. Wir entschließen uns daher, die Sache auf eine Nacht zu verkürzen.


Um sieben Uhr stehe ich auf. Ich mache mich frisch, dann habe ich Lust auf ein kleines Frühstück. Ich schlendere hinüber zum Restaurantbereich der Anlage. Leider komme ich zu spät, man hat bereits alles abgeräumt. Ich bekomme noch nicht einmal mehr einen kalten Kaffee. Es wird eine kurze Morning-Boat-Safari angeboten. Das war meinem Mädel und mir aber zu früh, wir wollten lieber etwas länger schlafen. Enttäuscht muss ich feststellen, dass Leute, die nicht an dieser Safari teilnehmen wollen, und daher eine Stunde später kommen, auch kein Frühstück mehr bekommen.

Um Viertel vor neun sitzen wir dann auch wieder in unserem Longtail. Eine Höhlentour ist angesagt. Die Höhle an sich möchte ich nicht erforschen. Der Weg soll sehr beschwerlich sein. Brusthohes Wasser, schwieriger Untergrund, Klettern. Das will ich meinem kaputten Sprunggelenk und meiner Kamera nicht zumuten. Aber ein wenig durch den Dschungel zu streifen, das will ich mir nicht entgehen lassen. Immerhin soll er der älteste und artenreichste Wald der Welt sein! Das Boot legt ab.


Wir betreten wieder festen Boden und machen uns auf den Weg.


Leider gibt einer der Schuhe meiner Freundin seinen Geist auf. Sie muss mit einem Bein barfuß laufen. Das geht nicht lange gut, wir brechen ab. Wir setzen uns und beobachten, wie der Rest unserer Gruppe hinter einer Biegung verschwindet.


Wir schlendern zurück zum Boot. Ich wundere mich, dass mein Mädel den Weg schafft. Barfuß auf Schotter und über recht spitze Steine, das ist sicher kein Vergnügen. Dann erreichen wir unser Longtail. Wir steigen ein und hängen ab.
Nach etwa zwei Stunden kommt unsere Gruppe zurück. Die meisten Leute sind schwer geschafft. Heute Abend werden eine Menge Schuhe entsorgt werden. Wir tuckern wieder zurück zur Bungalowanlage.


Lunch wird serviert. Anschließend fragt mein Kollege Flieger Horst zaghaft und schüchtern unseren Guide, ob er hier etwas fliegen darf. Eigentlich sicher nicht, für Nationalparks braucht man in Thailand normalerweise eine Sondererlaubnis. Unser Guide meint aber: "You can, if you can!". Natürlich kann Horst, er wird nicht ins Wasser plumpsen. Da ihm nur etwa 15 Minuten zur Verfügung stehen, macht sich unser kleiner Freund hektisch fertig. Dann hebt er ab.














Die Zeit des Aufbruchs ist gekommen. Wir besteigen unser Boot und machen uns auf dem Weg zum Damm. Wir sind etwas früher los als nötig wäre. Daher bleibt ein wenig mehr Zeit die Gegend zu erkunden.


Wir erreichen wieder den Bootsanleger am Ratchaprapha-Staudamm. Schade, die Tour hätte gerne noch ein Stündchen länger dauern dürfen. Wir legen an und gehen von Bord. Kurze Zeit später sitzen wir in unserem kleinen Bus und machen uns auf die Rückfahrt.
Unser Fahrzeug hält an. Der Fahrer entschuldigt sich, dann sucht er eine Toilette auf. Anschließend geht es weiter. Aber nur ein paar hundert Meter. Dann stoppen wir erneut. Unser Fahrer kann nicht mehr, ist fix und fertig. Er verlässt das Fahrzeug und setzt sich auf den Boden am Straßenrand. Da hat er sich aber schwer was eingefangen! Ein schlechter Driver hätte versucht, die Fahrt irgendwie fortzusetzen. Ein guter Fahrer hält an, wenn es kritisch wird. Wir müssen vielleicht eine Stunde warten, dann kommt ein Ersatzbus angerauscht. Wir steigen um und setzen die Fahrt fort. Unser alter Driver wird zurückgelassen.
Wir erreichen Smileys Bungalows. Unsere Gruppe löst sich schnell auf. Wir müssen ein wenig warten. Ein Mädel des Tourveranstalters führt ein Telefongespräch. Dann ist alles geregelt: Ich bekomme die für die zweite Nacht auf dem See bezahlten 2000 Bärte, minus 500 Bärte für eine zusätzliche Übernachtung im Ort, zurück. Anschließend werden wir zu unserer Unterkunft gefahren.

Wir ruhen uns aus und genießen die Klimaanlage. Kurz vor Sonnenuntergang stehen wir wieder draußen.


Wir gehen einen Happen essen.


Den Rest des Abends verbringen wir erneut in dem Rooftop-Laden, den wir schon vor zwei Tagen besucht hatten.


Wir schlafen gründlich aus, erholen uns von den Strapazen der letzten Tage. Ein geschenkter Tag wartet auf uns! Heute haben wir nichts vor, endlich einmal. Einfach nur abhängen. Irgendwann stehen wir dann auf. In aller Ruhe machen wir uns fertig. Dann, kurz nach eins, stehen wir draußen. Wir suchen ein Restaurant auf und nehmen Happen Essen zu uns. Anschließend schlendern wir weiter die Straße entlang.


Während mein Mädel und Horst sich eine Runde aufs Ohr legen, brechen Emma und ich erneut auf. Wir setzten uns vor ein Lokal und gönnen uns etwas Gerstensaft. Nach einer guten Stunde machen uns dann auf dem Weg in unser Zimmer. Dort ist Horst gerade aufgewacht. Also gehe ich mit ihm noch eine Runde Gassi.


Kurz nach Sonnenuntergang stehen wir wieder draußen. Heute Nachmittag habe ich einen netten Pizza-Laden gesehen, den suchen wir auf.


Andere Gäste nehmen sich an uns ein Beispiel und treten ebenfalls ein. Dann kommt es zu einem Stromausfall, in der ganzen Gegend geht nichts mehr. Die anderen Touris verlassen den Laden. Wir harren aus und warten ab. Plötzlich gibt es in unserem Lokal wieder Licht. Aber nur hier. Die Leute, die vor ein paar Minuten  gegangen sind, können weiter im Dunkeln herumirren. Das ficht mich aber nicht an, denn meine Scheibe wird geliefert.


Nach der Mahlzeit bleiben wir noch ein paar Stündchen sitzen. Inzwischen hat sich das Restaurant wieder leidlich gefüllt.


Heute bleiben wir aber nicht so lang. Schon vor der Bürgersteig-Hochklapp-Stunde sind wir in unserem Zimmer, wo wir uns alle so nach und nach zur Ruhe begeben.

Donnerstag, der 12. März. Um 9 Uhr 30 klingelt der Wecker. Wir stehen auf, machen uns fertig, packen. Dann gehen wir eine Runde frühstücken. Um eins sitzen wir dann gemeinsam mit anderen Reisenden in einem Van, der uns zum Flughafen von Surat Thani kutschiert. Nach knapp 1 1/2 Stunden Fahrt erreichen wir unser Ziel.


Die Anfahrt war schneller als von mir gedacht, wir haben noch gut Zeit. Wir hängen noch ein wenig ab, dann bringen wir die Kontrollen hinter uns. Wir nehmen im Wartesaal Platz. Um 17:30 Uhr hebt unser Air Asia Flieger ab, unsere Zeit im Süden Thailands und im Khao Sok hat sein Ende gefunden.


Hinweis

Um den Cheow Lan Lake zu erkunden, muss man kein Komplettprogramm mit Übernachtung buchen. Morgens kann man am  Ratchaprapha-Staudamm auch ein Boot mit Fahrer mieten und mit ihm ein paar Stunden auf dem See rumschippern.