Hongkong

Ehemalige britische Kronkolonie mit etwa 7,5 Millionen Einwohnern. Viel Platz ist in der chinesischen Sonderverwaltungszone nicht, daher gehört Hongkong zu den am dichtesten besiedelten Gebieten der Welt. Im Schnitt leben etwa 16.000 Einwohner auf einem Quadratkilometer. Alles ist eng gepackt, die Grundstückspreise sind schwindelerregend. Mini-Wohnungen und kleine Hotelzimmer zu hohen Preisen sind der Standard,

Ich wollte mir die Gegend schon immer mal ansehen, im JUni 2015 hat es dann endlich gepasst.



Wir checken bei Emirates ein. Da ich zuvor Online-Checkin gemacht habe, ist die Sache schnell hinter uns gebracht. Ich gehe noch einmal kurz raus und gönne mir eine Zigarette, dann bringen wir die Kontrollen hinter uns.


Um 14:45 Uhr hebt unser Flieger ab. Wie bei Emirates fast üblich mit 40 Minuten Verspätung. Meine Freundin guckt sich alles interessiert an. Im Gegensatz zu den eher kleinen Fliegern von Air Asia, mit denen wir sonst meist fliegen, sitzen wir heute im Airbus A380, dem größten Flugzeug der Welt. Und dass das "Essen" "for free" ist, ist für sie auch neu.


Nach nur 2 1/2 Stunden Flug landen wir in Hongkong. Wir steigen aus und gehen zügig zur Immigration. Wir trennen uns und stellen uns an zwei verschiedenen Schaltern an. Ich am "All Passes" - Schalter, meine Freundin am ASEAN-Schalter.
Mein Mädel ist vor mir dran. Ich beobachte, dass es bei ihr recht lange dauert. Dann lässt man sie aber passieren. Ich sehe wie ein Herr vorbei kommt, und er sie mitnimmt. Nun bin ich endgültig nervös! Wir winken uns noch kurz zu, dann ist sie verschwunden. Mehr kann ich nicht machen, dann ich habe die Einreisekontrolle noch nicht hinter mich gebracht!
Nach passieren der Immigration wende ich mich sofort an einen Schalter und frage, was mit meinem Mädel ist. "It's your girlfriend? And she is from Thailand?", antwortet man fragend. "Yes, yes!"! Mir wird bedeutet, an Belt 5 zu warten. Dort wird sie heraus kommen. Ich verlasse den Immigration-Bereich und gehe zu den Gepäckbändern. Was soll ich nun machen? Auf sie warten, oder zu dem etwa 50 Meter entfernten Gepäckband unseres Fluges gehen? Ich hole erst einmal unser Gepäck ab. Dann geht es zurück zum Belt 5. Ich warte und warte, werde immer nervöser. Vielleicht habe ich das mit "Belt 5" falsch verstanden? Ich gehe wieder zurück zu "unserem" Band. Aber dort ist sie auch nicht. Zurück am Belt 5 ist sie weiter nicht zu sehen. Nach gut 30 Minuten habe ich den Rest meiner Geduld verloren. Vielleicht steht sie ja inzwischen irgendwo am Flughafen und weiß nicht weiter? Unsere Unterkunft kennt sie nicht. Wir könnten uns hier endgültig verlieren.
Ich gehe verbotenerweise zurück in den Immigration-Bereich und frage nochmals am Schalter nach. Der Bedienstete ruft irgendwo an, kann mir aber auch nicht weiter helfen. Da erscheint ein Herr und zeigt mir meine Spaß-Visitenkarte. Er fragt, ob ich das sei. Ich bejahe. Er nimmt mich zur Seite und startet eine Befragung. Wie lange ich mein Mädel kenne, wo wir uns kennen gelernt haben, wo sie wohnt, was sie arbeitet. Dann will er unser Rückflugticket, den Hotelvoucher und meinen Pass sehen. Er wundert sich über die vielen Thailand-Einreisestempel. Dann will er noch wissen, wieviel Geld ich dabei habe, und was ich arbeite. Gerne würde er eine Visitenkarte meiner Firma sehen, aber damit kann ich nicht dienen. Nun scheint aber  alles geklärt zu sein. Er sagt, dass meine Freundin zur Befragung mitgenommen wurde, weil sie kein Rückflugticket hatte. Wie auch, den habe ich. Und weil sie keine Unterkunft vorweisen konnte. Wie auch, den Voucher habe ich. Und dass sie nur wenig Geld dabei hat! Wozu auch, ich zahle alles. Der Herr redet mir noch ins Gewissen, dass ich auf meine Mädel aufpassen soll. Und dass ich sie wieder mit zurück nach Thailand nehmen soll! Natürlich, was denkt er sich? - Ich werde wieder zum Belt 5 geschickt und solle warten. Nach ein paar Minuten erscheint dann mein Mädel. Sie ist ein wenig aufgelöst, aber jetzt ist alles gut. Sie erzählt mir, dass der Befrager einige Male recht laut geworden ist. Und dass in dem Raum einige Thaimädels zur Befragung saßen.

Ich tausche am Flughafen noch ein wenig Geld und erstehe eine Octopus-Card als elektronisches Zahlungsmittel für den Nahverkehr. Dann verlassen wir den Flughafen und nehmen uns ein Taxi zu unserer Unterkunft.

Der Taxifahrer bringt uns zum Chungking Mansion an der Nathan Road im Stadtteil Kowloon. Das Chungking Mansion ist berühmt-berüchtigt in der Traveller-Szene. Es sind eigentlich fünf miteinander verbundene 17-stöckige Gebäude. In den unteren zwei Etagen befinden sich ohne Ende Billigstshops, Wechselstuben und kleine Essensläden. Hier ist alles fest in indisch-pakistanischer Hand. In den oberen Etagen sind zig Kleinstfirmen wie Wäschereien, Schneidereien und andere Handwerksbetriebe untergebracht. Und es gibt eine Menge Gästehäuser. Wobei "Häuser" der falsch Begriff ist. Es sind jeweils ein paar kleine Zimmer zu einem "Gästehaus" zusammengefasst.

Wir bringen die am Eingang herumlungernden Schlepper hinter uns und betreten das Chungking. Im hinteren Bereich finden wir ein Hinweisschild unserer Unterkunft, dem Asia Inn. Wir stellen uns in die recht lange Schlange vor dem Aufzug.
Jemand sprich mich an. Ob wir zum Asia Inn wollen. Ich bin überrascht! Wie kann er es wissen? Ich hatte kein Foto bei der Reservierung mitgeschickt, und auch unsere genaue Ankunftszeit war unbekannt. Er erzählt mir, dass wir umgebucht wurden. In den nagelneuen zweiten Ableger des Asia Inns. Alles frisch renoviert, sehr ruhig, und ein Aufzug ohne dauernde Schlange davor. Wir gehen mit. In der Unterkunft angekommen, ist tatsächlich alles neu. Man riecht es!
Ich gebe ihm den Voucher. Er händigt mir eine Zugangskarte und seine Visitenkarte aus. Wenn irgendetwas ist, können wir ihn anrufen. Zu jeder Tages- und Nachtzeit! Dann öffnet er unser Zimmer. Auch du Schreck! Zu wissen, dass das Zimmer nur 9 Quadratmeter hat, ist das Eine. Solch ein Zimmer mit eigenen Augen zu sehen, ist aber etwas ganz anderes. Und in diesem Loch sollen wir es sechs Nächte aushalten? Um nicht falsch verstanden zu werden: Das Zimmer hat fast alles, was man von einem "normalen" Zimmer erwartet. Zudem alles frisch renoviert und sauber. ABER DIE GRÖSSE! HÖLLE!!!

Wir laden kurz unser Gepäck ab, dann sind wir schon wieder auf dem Weg nach draußen. Wir sind hungrig. Bordfrass macht ja nicht wirklich satt! Wir laufen ein wenig rum und suchen ein für uns beide geeignetes Restaurant.


Ich finde ein Spaghetti House. Das passt doch. Meine Freundin mag Nudel, und Spaghetti gehen auch bei mir. Wir gehen hinein. Meine Begleiterin ordert irgendetwas mit Curry, für mich gibt es Spaghetti Bolognese. Beide nicht gerade üppigen Gerichte kosten je etwa 15 Euro. Dazu ein kleines Tsingtao für 7 Euro. Das sind doch mal Preise!

Nach der Mahlzeit laufen wir noch die Nathan Road hoch und runter. Diese Straße ist eine Art Haupteinkaufsmeile Hongkongs mit vielen, zum Teil teuren Geschäften. Zum Abschluss erstehe ich in einem 7/11-Laden ein paar Döschen Bier zu je gut einem Euro, dann gehen wir zurück zum Chungking Mansion.


Es ist noch vor Mitternacht. Meine Freundin geht recht schnell ins Bett. Wohin auch sonst, viel mehr ist hier ja nicht. Ich verbringe noch einige Zeit im Internet und bewundere unser Zimmer.


Eigentlich gilt im gesamten Gebäude Rauchverbot. Der freundliche Herr, der uns zur Unterkunft gebracht hatte, meinte aber, ich könne im Bad rauchen. Und den Rauch Richtung Ventilator pusten. Von diesem Angebot mache ich Gebrauch. Gelegentlich öffne ich im Bad auch das kleine Fenster zum Innenhof. Dies unterlasse ich später aber, da der Innenhof eher ein großer Kamin ist, und sich durch ihn die ganzen Gerüche der indischen und pakistanischen Köstlichkeiten der ersten beiden Etagen ins Zimmer verbreiten.

Gegen Mittag stehe ich auf. Wirklich fit bin ich aber nicht. Ich habe schlecht geschlafen, bin mehrmals aufgewacht. Irgendwie ist mir hier alles zu eng. Und eine latente Angst, aus dem recht schmalen Bett zu fallen, erschwerte jeweils das wieder einschlafen.

Vorsichtig steige ich aus dem Bett. Nur nicht zu viel Dynamik an den Tag legen, sonst könnte es schnell passieren, dass man mit dem Schädel die gegenüberliegende Wand malträtiert.

Wir sind recht schnell fertig und verlassen unser Zimmer. Wozu sich dort lange aufhalten? Wir besteigen den Lift und fahren in den Erdgeschoss. An einer Wechselstube gegenüber vom Lift machen wir halt. Geld tauschen ist angesagt. Ich wühle in meinem Rucksack, kann den Umschlag mit den Euros aber nicht finden! Ach du Schreck!!! Ich fahre wieder hoch zum Zimmer und suche dort, aber ohne Ergebnis. Die Putzfrau, die inzwischen angefangen hat unser Zimmer zu machen, ist nervös. Sie befürchtet, ich würde sie beschuldigen, das Geld eingesteckt zu haben! Aber kein Gedanke.
Ich schnappe mir den Umschlag mit meiner Reserveknete und fahre wieder runter. Dort empfängt mich mein Mädel mit einem Bündel Hongkong Dollars! Der Umschlag war ganz tief im Rucksack versteckt. Keine Ahnung, wie er da hingekommen ist!

Wir verlassen das Chungking Mansion und lassen die Schlepper am Eingang hinter uns. Nein danke, ich möchte keine Rolex, keine sonstigen Kopien, und auch kein Zimmer! - Wir gehen die Nathan Road hinauf auf der Suche nach einem Thai-Restaurant, welches wir hier gestern gesehen haben. Leider können wir es aber nicht mehr finden. Ein chinesisches Selbstbedienungsrestaurant gewährt uns stattdessen Unterschlupf.

Wir gehen die Nathan Road wieder runter Richtung Pier. Irgendwo biegen wir dann rechts ein.


Nach recht kurzer Zeit erreichen wir den Clock Tower von Kowloon.


Jetzt merke ich erst, wie zentral wir wohnen. Vom Chungking zum Wasser und dem Blick auf Hongkong Island sind es gerade einmal fünf Minuten Fußweg! Wir schlendern die Avenue of Stars entlang, auf der viele vergoldete Sterne mit den Namen und Handabdrücken berühmter chinesischer Filmstars zu finden sind. Da sie direkt am Wasser entlang führt, hat man hier eine phantastische Sicht auf Hongkong Island.


Am Ende der Avenue befindet sich eine kleine Bar mit Außengastronomie. Wir setzen uns und schnaufen durch.

Kurz vor Sonnenuntergang machen wir uns wieder auf den Weg zurück. Dann wird es langsam dunkel, und ich knipse ein wenig herum.


Auf dem Hinweg habe ich ein thailändisches Restaurant gesehen, welches nun unser Ziel ist. Im Gegensatz zu dem Laden gestern finde ich es auch wieder. Wir treten ein, setzen uns auf die Terrasse, und ordern unsere verdienten Mahlzeiten. Die Preise hier haben es allerdings in sich. Dagegen hatte das Spaghetti House gestern Pommesbuden-Niveau.
Nachdem wir gegessen haben, bekommt die Bedienung mit, dass meine Freundin Thailänderin ist. Sofort wird der Koch herbeigerufen. Ein wilder Kerl erscheint, überall mit Tätowierungen verziert. Die Beiden beginnen ein intensives Gespräch. Ich bekomme mit, dass er sich zunächst eine Abreibung einhandelt. Das Essen ist kein echtes Thaifood, viel zu wenig spicy. Er redet sich raus, die Mägen der normalen Gäste würden echtes Thaifood nicht vertragen!

Wir verlassen das Lokal und laufen noch ein wenig herum.


Dann betreten wir das Chungking und fahren hinauf zu unserem Zimmer. Mein Mädel legt sich schnell schlafen, während ich mich noch einige Zeit im Internet tummle.




Zur späten Mittagszeit verlassen wir unser Zimmer. In der kleinen Lobby wartet der Chef des Asia Inns auf uns. Er fragt mich, ob sich die Sache mit dem Geld gestern geklärt hat. Die Putzfrau hätte ihn ganz aufgeregt angerufen. Ich erzähle ihm, dass alles in Ordnung ist. Das Geld ist wieder aufgetaucht. Er scheint erleichtert!

In der ersten Etage des Chungking erstehe ich eine SIM-Card für meine Freundin. Dann verlassen wir das Gebäude. Wir steuern den nächstgelegenen U-Bahn-Zugang an und fahren zur Central Station auf Hongkong Island. In einer kleinen Parkanlage legen wir zunächst eine kurze Rast ein.


Wir setzen unsere Erkundungstour fort und gehen die Des Voeux Road entlang. An einer Straßenbahnhaltestelle machen wir Halt und warten auf die nächste Tram. Wir müssen nicht lange warten, da erscheint schon eines dieser bunten Fahrzeuge. Wir steigen ein und steigen hinauf zum Oberdeck des kleinen Gefährts. Sightseeing mit einer Tram, die preiswerteste Möglichkeit Hongkong Island zu erforschen.














Wir fahren ein paar Stationen Richtung Osten, dann steigen wir aus.


Wir laufen ein wenig herum, dann stärken wir uns in einer Filiale einer bekannten Fastfood-Kette. Anschließend geht es mit der Tram Richtung Westen. Im Stadtteil Sheung Wan verlassen wir wieder die Straßenbahn und schlendern hinüber zum Pier. Die hiesige Aussicht auf Kowloon ist schon klasse! Leider kommen immer mehr Wolken auf.


Langsam wird es Zeit den Abend zu beginnen. Wir fahren wieder zurück nach Central und suchen anschließend Lan Kwai Fong, einem von zwei größeren Pubvierteln hier in Hongkong. Ohne größere Mühe werden wir fündig. Wir gehen die D'Aguilar Street hinauf.


Ich bin überrascht, wie klein dieses bekannte Vergnügungsviertel Hongkongs ist. Es besteht nur aus der D'Aguilar Street und einigen wenigen Seitenstraßen. Alle Pubs, Bars und Restaurants zusammen könnte man locker in der halben Khao San Road unterbringen!
In einer dieser kleinen Seitenstraßen finden wir am Ende zufällig ein Thai-Restaurant. Wir setzen uns vor das Lokal und ordern unser verdientes Dinner.

Mit gefüllten Mägen laufen wir wieder Lan Kwai Fong ab. Zu gerne würde ich mich vor einem der Pubs hinsetzen. Leider sind alle Plätze belegt! Wir gehen wieder zurück. Gegenüber dem Thai-Restaurant war eine Bar, und diese war recht leer. Wir haben Glück, die Bar hat immer noch kaum Gäste. Wir setzen uns und beobachten das Geschehen um uns herum.


Einer der Einweiser hier ist der Hahn im Korb. Er sieht aus wie der kleine Bruder von Elvis und scheint jeden zweiten Gast zu kennen. Handschlag, Umarmung, Bussi hier und Bussi da. Als wären alles seine besten Freunde! Und immer cool drauf. Es macht Spaß, ihn zu beobachten!


Ich lasse die Rechnung kommen. Sechs kleine Tsingtao und zwei Coke: 60€! Langsam mache ich mir Sorgen um mein Budget.

Wir gehen zurück Richtung Central.


Kurz hinter der D'Aguilar Street geht ein Straßenkünstler seiner Beschäftigung nach. Es ist schon beeindruckend, wie er mit der Glaskugel umgeht. Damit könnte er locker im Fernsehen auftreten!


















Wir schauen dem Künstler ein wenig zu, dann betreten wir die nahe U-Bahn-Station. Es ist nun doch schon recht leer.


Um kurz nach Mitternacht sind wir wieder in unserem Zimmer.



Samstag, der 13. Juni. Zur späten Mittagszeit brechen wir auf. Wir fahren mit dem etwas wackeligen Aufzug ins Erdgeschoss und streben dem Ausgang entgegen.


Draußen angekommen, checke ich erst einmal das Wetter. Leider hat sich gegenüber den letzten Tagen nicht viel geändert. Es ist recht stark bewölkt. Ich warte auf erstklassiges Wetter um auf den Peak zu fahren! Aber heute wieder nicht. - Auch an den Temperaturen hat sich kaum etwas geändert. Um die 33 Grad. Deutlich kühler als in Bangkok. Aber in Sachen Schwüle toppt Hongkong klar das Bangkok der letzten Woche!

Wir fahren mit der U-Bahn hinüber nach Hongkong Island. An einer Seitenstraße finden wir ein kleines chinesisches Restaurant mit ansprechenden Speisen. Wir treten ein und nehmen unser Lunch ein. Anschließend gehen wir ein kurzes Stück die Queens Road Richtung Westen entlang. Dann stehen wir am Anfang des Central Escalator. Der Central Escalator ist mit 800 Metern Länge das längste überdachte außenstehende Rolltreppen- und Laufbandsystem der Welt. Er überwindet 135 Höhenmeter und ist somit ein echtes Superlativ, welches ich heute angehen will. Wir betreten die erste Rolltreppe und fahren hinauf.


Leider bin ich von den Ausblicken rechts und links der Anlage etwas enttäuscht. Da hatte ich ein wenig mehr erwartet.

Nach etwa 20 Minuten kommen wir oben an. Der Escalator fährt morgens bis 10:00 Uhr nach unten, anschließend bis abends nach oben. Uns bleibt also nichts anderes über, als den Weg zurück nach unten zu Fuß zu bewältigen. Wir gehen zunächst einen Bürgersteig entlang. Dann führt der Weg durch eine Art Parkanlage, in dessen Mitte sich der Botanischen und Zoologischen Garten Hongkongs befindet.


Wir kommen am Fringe Club House vorbei. Im Vorfeld meiner Tour hatte ich das Gebäude schon mehrmals auf Fotos gesehen, und ich bin überrascht, es hier zufällig zu entdecken. Es finden dort Ausstellungen statt, und auf dem Dach kann man Getränke zu sich nehmen. Ich hatte einige Nachtfotos vom Dach des Gebäudes gesehen, und sie waren nicht schlecht.


Nach passieren des Clubs sind es nur noch wenige Meter, und wir sind wieder unten.


Es wird Zeit für das Abendmahl. Wir sehen ein Suppenrestaurant und finden dort noch einen freien Platz ganz hinten im Gastraum. Meine Freundin ist nun zufriedengestellt, aber für mich sind diese Suppen nichts!


Es zieht mich kurz hinaus auf eine Zigarette. Unweit der Suppenküche erblicke ich dann die Lösung meines Problems.


Wir wechseln wir das Lokal.


Unser nächstes Ziel ist das IFC2, welches nicht weit vom Burger King entfernt ist. Das IFC2 ist Hongkongs höchster Büroturm, an dem noch eine teure Shopping Mall und eine paar nobler Bars angeschlossen sind. Diese sind natürlich nicht unser Ziel. Am IFC2 befindet sich aber auch eine öffentliche Terrasse, die phantastische Aussichten bieten soll. Dort will ich hoch!
Wir betreten den Komplex und finden mit nur wenig Mühe die Terrasse. Sie ist ein begehrter Platz für die Bewohner Hongkongs. Man besorgt sich Getränke und ein paar Snacks, setzt sich dort irgendwo hin, und lässt es sich gut gehen. An schönen Wochenendtagen soll es hier mehr als gut gefüllt sein!


Wir warten den Abend ab, dann erledige ich meine Pflicht.


Die U-Bahn bringt uns wieder zurück nach Kowloon. Es ist noch recht früh, daher setzen wir uns noch zwei Stunden an die Avenue of Stars. Von hier kann man das IFC2-Gebäude in seiner Gänze bewundern.


Selbstverständlich können wir die Aussicht nicht alleine genießen. Es ist eine Menge Volk unterwegs. Aber kein Vergleich zur Hochsaison. Dann soll man hier kein Bein auf den Boden kriegen.














Kurz vor 23:00 Uhr verlassen wir den Ort und gehen zurück in unser temporäres trautes Heim.



Wir stehen vor dem Chungking Mansions. Ich werfe einen Blick nach oben: Ok, auch heute keinen Ausflug zum Peak. Morgen ist der letzte Tag in der ehemaligen Kronkolonie, also werden wir morgen den Berg besteigen.

Wir gehen zur nächsten Subway-Station und betreten den Untergrund.


Wir fahren zunächst einmal wieder zur Central-Station auf Hongkong Island, dann steigen wir um. Immer weiter fährt uns das Gefährt Richtung Osten. An der Station Tai Koo steigen wir aus und erblicken kurz darauf wieder das Tageslicht. Ich möchte ein Foto von einem Innenhof machen, dessen genaue Lage ich aber nicht kenne. Also ist suchen angesagt. Nach ein paar Minuten gucken erblicke ich dann ein merkwürdiges Gebäude! Hier muss es irgendwo sein, denke ich mir.


Wir machen einen kurzen Abstecher in ein Restaurant im Erdgeschoss des Gebäudes, dann wird die hintere Seite des Hauses inspiziert. Es hat tatsächlich einige Innenhöfe, und der Zweite ist mein gesuchtes Ziel.


Ich möchte Fotos zur blauen Stunde machen. Es ist noch recht früh, wir haben viel Zeit. Wir machen es uns auf einer Parkbank unweit des Innenhofes bequem und warten die Zeit ab. Fotografieren kann manchmal sehr langweilig sein. Immer wieder heißt es warten! Drei Mädels in Tänzerinnenkostümen sorgen für Abwechslung. Sie stehen an einer Bank gegenüber und machen Selfies. Nach jedem Bild lachen sie kreischend auf, dann folgt das nächste Foto. Urkomisch, die drei Mädels von der Tanzbühne!

Langsam geht die Sonne unter. Wir machen uns auf den kurzen Weg zum Innenhof, dann bereite ich die Kamera vor. Es ist gar nicht so einfach. Die Kamera zeigt senkrecht nach oben, und ist nur knapp 50 Zentimeter über dem Boden an meinem Stativ befestigt. Nur mit Hilfe eines kleinen Spiegels aus der Schminktasche meiner Begleitung kann ich das jeweilige Knipsergebnis am Display begutachten.

Nach etwa 45 Minuten ist es dann soweit, die blaue Stunde hat geschlagen.


Ich packe alles wieder zusammen. Wir gehen zurück zur U-Bahn-Station und fahren nach Causeway Bay. Ich habe heute Nachmittag auf einer Ansichtskarte ein klasse Foto hier aus der Gegend gesehen und will mal gucken. Wir streben in einem der langen unterirdischen Gänge dem Ausgang entgegen. Die Ausmaße der Hongkonger U-Bahn beeindrucken mich. Es hat den Anschein, als wäre halb Hongkong untertunnelt.


In Causeway Bay laufen wir ein wenig herum.


Schnell wird mir aber klar, dass ich den gesuchten Platz nicht finden kann. Das verlangt intensivere Recherche. Ich habe zudem auch keine Lust mehr weiter rumzulaufen. Wir brechen ab und fahren zurück auf das Festland. Dort angekommen, geht es fast schon traditionell zu Avenue of Stars. Wir legen eine längere Rast ein.


Gegen 22:30 Uhr trennen wir uns von dem Anblick, es zieht uns zurück in unsere Unterkunft.

Morgen ist dann der große Tag, D-Day! Die letzte Möglichkeit, auf den Peak von Hongkong Island zu steigen und eine der größten Aussichten der Welt zu erleben. Ist morgen schlechtes Wetter, wäre es mehr als ein trüber Schatten auf unserem Hongkong-Ausflug! Ist morgen gutes Wetter, haben wir dagegen alles richtig gemacht!

Montag, der 15. Juni. Im Erdgeschoss des Chungking Mansions tausche ich nochmal 100 Euro. Das sollte genug sein. Die ersten Tage dachte ich, mein Budget würde niemals reichen. Ich fürchtete, ich würde meine gesamte Reserve hier in Hongkong verbraten. Aber dann hat sich alles eingependelt.

Wir verlassen das Gebäude und betreten die Nathan Road. Ein Blick nach oben, und Begeisterung kommt auf: Blauer Himmel mit ein paar dekorativen Wolken, Top-Wetter! Wir gehen in gut fünf Minuten zum Pier und besteigen eine Star Ferry - Fähre zur Insel. Dann bringt uns das Boot hinüber nach Hongkong Island.


Auf der Insel angekommen, stärken wir uns erst ein wenig. Anschließend suchen wir uns ein Taxi. Das erweist sich als gar nicht so leichtes Unterfangen! Alle Taxis, die an uns vorbei fahren, sind besetzt. Ich bin schon geneigt, zu Fuß zur Talstation der Peak Tram zu laufen. Allerdings kenne ich den genauen Weg nicht. Dann finden wir doch noch ein Gefährt, welches uns zur Talstation bringt.

Ich erstehe zwei Fahrkarten zu je 83 Hongkong Dollar, etwa 10 Euro. Nach recht kurzer Wartezeit sitzen wir in der Zahnradbahn "Made in Switzerland" und fahren hinauf zum etwa 550 Meter hohen Victoria Peak.

Oben angekommen, verlassen wir die Bergstation. Wir betreten den Fußweg Richtung Tal. An einem guten Aussichtspunkt lassen wir uns nieder. Die Aussicht ist einfach nur der Hammer!


Bis zum Sonnenuntergang ist es noch etwas hin. Wir betreten ein Restaurant in der Nähe der Bergstation, besorgen uns etwas zu trinken, und warten die Zeit ab.


Rechtzeitig vor Sonnenuntergang verlassen wir wieder das Lokal. Zunächst erhaschen wir einen Blick auf die Südseite der Insel.


Anschließend geht es wieder zum Talweg. Ich baue meine Kamera auf. Inzwischen ist es recht voll geworden. Und selbstverständlich bin ich nicht der Einzige mit Stativ und Kamera. Kein Wunder bei den Bildern, die uns kurz darauf geboten werden.


Ich habe alle Fotos im Kasten und packe zusammen. Dann geht es zurück zur Bergstation. Leider sind viele auf diese Idee gekommen, und die Schlange vor dem Einlass ist mehr als lang. Ich will mich aber nicht beschweren. Kurze Zeit später ist die Schlange noch wesentlich länger! Zudem geht es relativ flott voran.

An der Talstation steigen wir in einen Linienbus zum Central Pier. Am Pier angekommen, mahnt meine Freundin plötzlich zur Eile. Die Fähre legt in wenigen Minuten ab! Eilig betreten wir die Ablegestelle. Ich sehe kurz ein mir unbekanntes Ziel über den Zugang angeschlagen. Ich nehme an, dies ist der Name des Piers auf der anderen Seite. Mein Mädel wird es schon wissen, denke ich mir, schließlich strebt sie zielstrebig auf das Boot.

Die Fähre erscheint mir etwas groß geraten. Ich werde nervös, da legt das Schiff auch schon ab. Leider macht es keine Anstalten, in Richtung Festland zu schippern. Stattdessen geht es hinaus auf das offene Meer! Ach du Sch..., wir sind auf der falschen Fähre!!! Warum bin ich nur ohne nachzudenken hinter meiner Freundin her gelaufen? Ich bin nun ziemlich fertig. Wohin geht die Reise? Und geht heute noch ein Schiff zurück? Oder müssen wir wer-weiß-wo übernachten? Einzig der Gedanke, dass wir mit unseren Octopus-Cards bezahlt haben, beruhigt ein wenig. So viel Geld war nicht mehr drauf, es kann keine weite Reise werden!

Nach etwa 30 Minuten ist das Ziel erreicht. Wir steigen aus. In den Reiseführern wird ein Ausflug auf eine der Inseln rund um Hongkong empfohlen. Nun haben wir auch diesen Punkt abgehakt, wir befinden uns auf Cheung Chau!


Wir bleiben nicht sehr lange. Bereits eine halbe Stunde später geht es für uns wieder retour. Glück gehabt!


Wieder zurück auf Hongkong Island besteigen wir zügig die nun richtige Fähre zum Festland. Wir gehen noch ein letztes Mal zur Avenue of Stars und saugen den Anblick in uns auf. Kurz vor Mitternacht betreten wir unser Zimmer.

Während meine Freundin wie immer zügig unter die Bettdecke schlüpft, sinniere ich noch ein wenig über unseren Hongkong-Aufenthalt nach. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt! Ok, 2-3 Punkte sind noch offen, aber egal. Wäre ich alleine unterwegs gewesen, hätten fünf Nächte für alles gereicht. So waren sechs Nächte ok. - Morgen Nacht geht es wieder zurück nach Thailand. Ich freue mich schon auf ein richtiges Zimmer!


Kurz vor 12:00 Uhr verlassen wir mit unserem Gepäck das Zimmer. Ursprünglich hatte ich vor, das Zeugs abzustellen, und noch ein paar Stunden durch das Städtchen zu streifen. Aber dazu müssten wir in die Haupträume des Asia Inns, denn hier ist fast nie jemand zu sehen. Und dazu habe ich keine Lust.
Über eine Kamera werden wir beobachtet. Das Telefon in der kleinen Lobby klingelt. Jemand vom Asia Inn ist am anderen Ende der Leitung. Alles klar, ich werde die Keycard auf den Tisch legen. Das war es mit dem Auschecken. Auf einem kleinen Monitor sehe ich zwei Leute winken. Es sind die Jungs vom Asia Inn. Wir winken zurück, dann verlassen wir die denkwürdigen Räume. - Wenn ich mich in 20 Jahren einmal an Hongkong erinnern werde, dann wird unser Minizimmer immer noch fester Bestandteil dieser Erinnerung sein!

Wir nehmen uns ein Taxi und fahren zum Flughafen.


Die Fahrt wird zu einem Höllenritt! Der Fahrer ist permanent das Gaspedal am Durchdrücken. Sein Warngerät ist dauernd am Durchsagen, dass er deutlich über der erlaubten Höchstgeschwindigkeit ist. Zudem überholt er links und rechts, wie es gerade passt. Vorsichthalber schnalle ich mich an.

Am Flughafen angekommen, haben wir noch viel Zeit. Unser Flug geht erst nachts um 23:50 Uhr. Wir vertreiben uns die Zeit mit letzte Coins verbraten und etwas trinken. Ich gebe unsere Octopus-Karten ab und kassiere das Restgeld. Dann schreibe ich fleißig Ansichtskarten für die Lieben daheim. Gelegentlich verlasse ich das Flughafengebäude, rauche mir draußen eine Zigarette, und beobachte einfliegende Flugzeuge.


Ein Chinese bittet mich an der Raucherzone um Feuer. Ich gebe ihm mein Borussia Dortmund-Feuerzeug. Sofort beginnt er eine Unterhaltung. Er ist gerade erst aus Deutschland zurück nach Hongkong gekommen. Hat ein paar Wochen in Brandenburg gewohnt. Und zum Pokalfinale war er in Berlin. Daher ist ihm mein Lighter sofort aufgefallen. Er hat die fröhlichen schwarzgelben Jungs und Mädels persönlich erlebt! Fröhlich vor dem Spiel. - Die Welt ist klein!
Deutschland hat ihm sehr gut gefallen. Alles locker und easy. Und das Klima hat es ihm besonders angetan! Neben den Bierpreisen in den Pubs, kein Vergleich mit Hongkong. "Ich weiß, ich weiß!", denke ich mir, und erinnere mich mit ein wenig Grausen an die Rechnung in Lan Kwai Fong.

Mit unseren letzten größeren Geldmünzen erstehe ich ein großes Travellerfrühstück.


Langsam hat meine Freundin Hunger. Mit einem Burger kann ich sie nicht aus der Reserve locken. Aber im 1. Stock finden wir ein Thai-Restaurant, das ihre Wünsche befriedigen kann.


Irgendwann machen wir uns auf den Weg und checken ein. Ich gehe mir noch eine rauchen, dann bringen wir die Kontrollen hinter uns.


Es ist Boarding Time. Als ich am Bordkartencheck bin, werde ich zur Seite gebeten. Was ist denn nun schon wieder los? Da sehe ich, wie die Dame eine Bordkarte mit der Aufschrift "Business-Class" aus dem Automaten zieht. Die wird doch nicht etwa für mich sein? Ich mache darauf aufmerksam, dass ich mit meiner Freundin reise. Sofort wird auch sie zur Seite genommen. Ich merke ihr eine gewisse Nervosität an. Kein Wunder nach den Problemen bei der Einreise! Ich zwinkere ihr zu, zeige ihr meinen hochgestreckten Daumen. Dann ist es soweit. Während das gemeine Volk den Eingang zur Economy-Class lang läuft, schreiten wir gemächlich zum Zugang der Business-Class. Business-Class im Airbus A380, goil!


Hier im A380 bietet diese Klasse noch mehr Platz als ich es bisher bei anderen Fliegern gesehen habe. Links neben mir ist noch zusätzlich eine relativ große Ablagefläche. Irgendwie Business-Class++!

Um 0:25 Uhr hebt das Flugzeug ab. Mit gut 30 Minuten Verspätung. Emirates-Style! Kurze Zeit später wird das Dinner serviert. Es ist deutlich besser als in der Economy-Class, klar. Doch richtig der Hit ist es auch hier nicht! Aber der Schampus, den ich mir hab' geben lassen, der macht schon etwas her! Und die Bar mit Barkeeper hat auch was!


Das hier ist doch ein ganz anderes Fliegen. Kein Vergleich mit Economy, mit der ich bisher immer nur geflogen bin. So würde ich es Nonstop von Hamburg bis Australien schaffen! - Der Nachteil: Ich weiß nun, wie sch... Economy ist.

In Bangkok gelandet, muss die Flieger zunächst eine halbe Stunde warten. Das Gate ist noch nicht frei. Dann haben wir es aber geschafft. Unser Ausflug nach Hongkong ist Geschichte.