Ayutthaya war von 1351 bis 1767 Hauptstadt des alten Siams. Der historische Park der 80 Kilometer nördlich von Bangkok befindlichen Provinzhauptstadt mit etwa 50.00 Einwohnern wurde 1991 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Wer alte Tempelruinen erforschen will, oder wer sich für die Geschichte Thailands interessiert, ist hier goldrichtig. Ich besuchte die Stadt zuletzt 2014.
Am Ekkamai-Bushof Bangkoks besteigen wir ein Taxi und fahren Richtung Hua Lamphong. Geplant ist, von dort mit dem Zug die etwa 80 Kilometer nach Ayutthaya zu fahren, unsere Unterkunft ist dort schräg gegenüber des Bahnhofes zu finden. Daher bietet sich der Zug an. Der Fahrer unseres Taxis schlägt aber vor, uns für 1000 Baht direkt zum Ziel zu fahren. Nach kurzer Überlegung gebe ich mein ok. Irgendwie habe ich keinen Bock, jetzt mit dem Zug weiterzufahren. Und so sparen wir auch noch Zeit! Die Zugtour hebe ich mir für die Rückfahrt auf.
Nach kurzer Suche ist unsere Unterkunft gefunden, das Riverside Hotel. Wir checken ein und richten uns anschließend ein wenig in unserem Zimmer ein. Das Zimmer ist für 950 Baht ok, es könnte aber langsam eine Renovierung vertragen. Ich werfe einen Blick aus dem Fenster.
Wir verlassen unser Hotel. Unser erster Weg führt uns zum vielleicht 100 Meter entfernten Bahnhof. Meine bewundernden Blicke fallen auf die hier anzutreffende Tuk-Tuk-Spezie!
Wir betreten den Bahnhof und checken die Abfahrtszeiten der Züge nach Bangkok.
Für zwei Baht pro Person bringt uns eine kleine Fähre kurze Zeit später hinüber auf die andere Seite des Pasak Rivers. Auf der Suche nach einem geeigneten Futternapf schlendern wir ein paar Straßen entlang.
Wir werden fündig und setzen uns in einen kleinen Biergarten. Gegenüber, auf einem Schulgelände, findet gerade irgendein Schulfest statt. Ich nehme an, irgendetwas Richtung Ehemaligentreffen. Eine Menge fein heraus geputzte Mädels treffen ein.
Gegen 22:00 Uhr lassen wir uns von einem Tuk-Tuk in die Nähe unseres Hotels bringen. In einem Farang-Lokal wenige Meter neben unserer Unterkunft gönne ich mir noch zwei Absacker.
Dann ist der Abend auch schon gelaufen. Die Bürgersteige hier in Ayutthaya werden doch recht früh hochgeklappt, so scheint es mir...
Für den nächsten Tag ist eine Menge Kultur geplant. Wir nehmen uns ein Tuk-Tuk und lassen uns zum Wat Maha That fahren. Es ist mal wieder tierisch heiß, was uns aber nicht davon abhält, tapfer die bekannte Anlage zu erforschen.
Es sind nicht viele Leute unterwegs. Kein Wunder, bei der Hitze! Auch ich zolle den Umständen Tribut. Während mein Mädel die Verkaufsstände nach einer Tasche absucht, lege ich eine kleine Rast ein.
Unser Tuk-Tuk-Fahrer hat uns inzwischen überzeugt, ihn auch für den Rest des Tages zu engagieren. Er kommt aus Ayutthaya, ist nach eigener Aussage ein guter Kerl, und kennt sich aus. Problematisch wird es nur jedes mal, wenn er versucht, mir mit seinen 5-10 Wörtern Englisch die komplette Geschichte Siams näher zu bringen.
Der nächste Punkt, den unserer Fahrer über einige Schleichwege ansteuert, ist ein liegender Buddha.
Anschließend geht es weiter zum Wat Chaiwatthanaram. Wir nehmen uns viel Zeit beim Durchstreifen des Geländes.
Zum Sonnenuntergang fahren wir hinüber zum Wat Phra Si Samphet. Da der beste Sonnenuntergangs-Blick auf die Tempel von außerhalb der Anlage zu haben ist, kann ich alter Kinau das Eintrittsgeld sparen.
Da es bis zum Sonnenuntergang aber noch etwas hin ist, nehme ich zunächst ein Denkmal aufs Korn.
Anschließend stelle ich meine Kamera mit Stativ auf und beginne mit der Warterei auf das beste Licht. Irgendwann ist es dann soweit, und ich kann die gewünschten Fotos machen.
Wir lassen uns zu einem Markt am Fluss fahren und verabschieden uns dort von unserem Fahrer. Für morgen ist ein weiterer gemeinsamer Tag ausgemacht.
Gegenüber, auf der anderen Flussseite, sehe ich einen recht hübschen Sakralbau.
Während wir so vor uns hin futtern, fällt mir hinter mir eine öfters hell aufleuchtende Kochstelle auf. Ich gehe hinüber und schaue mir das Spektakel aus der Nähe an.
Der Koch stellt mir eine besonders fotogene Flamme in Aussicht. Ich gehe in Position und warte ab. Dann sehe ich plötzlich durch das Objektiv eine Feuersbrunst auf mich zu kommen. Panisch springe ich nach hinten! - Schade eigentlich, das wäre bestimmt ein gutes Foto geworden. Auch wenn ich einige Haare riskiert hätte!
Den Abschluss des Abends verbringen wir wieder in dem Pub in der Nähe unseres Hotels. Rechts neben uns sitzt ein sturzbetrunkener Farang. Später will er mit seinem Moped heimfahren. Er schafft es aber kaum, heil bis zu seinem Gefährt zu kommen. Und das Aufsitzen gestaltet sich für ihn als fast unüberwindliches Hindernis. Zum Glück hat ein Mädel des Pubs ein Einsehen, und fährt ihn mit ihrem Moped nach Hause. Man scheint ihn zu kennen...
Tag 3, wir warten auf unser Tuk-Tuk. Dann kommt unser Fahrer angerauscht. Das erstes Ziel für heute ist das Wat Panan Choeng. Dort findet alle halbe Stunde ein für mich merkwürdiges Ritual statt: Die Gläubigen erwerben gefaltete gelbe Stoffbahnen. Helfer werfen diese anschließend geschickt und kraftvoll hoch zur Buddha-Statue, wo sie von weiteren Helfen aufgefangen werden. Unter beschwörenden Worten eines Mönches werden die Bahnen dann alle nach unten ausgerollt, so dass die unten Knieenden unter dem Stoff verschwinden. Auch meine Freundin ward eine Zeitlang nicht mehr von mir gesehen.
Nachdem die Zeremonie jeweils beendet ist, nutzen viele die Möglichkeit, sich von dem Mönch weihen zu lassen. Manche bitten ihn aber auch nur darum, ihre Taschen oder ihre Geldbörsen zu segnen. Die immaterielle Grundeinstellung des Buddhismus empfand ich schon immer als sehr sympathisch und wohltuend!
Wir laufen noch ein wenig auf dem Tempelgelände herum.
Unser Tuk-Tuk setzt sich wieder in Bewegung. Am Wat Na Phramane setzen wir unser Kulturprogramm fort
An irgendeinem Kriegerdenkmal gibt es den nächsten Stopp. Wir steigen aus. Während mir unserer Fahren mit fünf englischen Wörtern sowie Händen und Füßen die Geschichte Thailands erklärt, sehen wir uns den Bau und das Drumherum an.
Weiter geht es zum Wat Phra Chedi Chaimongkhon. Hier verzichtet unser Fahrer darauf, uns zu begleiten. So müssen wir ohne seine fachmännischen Erklärungen den Hauch der Geschichte auf uns wirken lassen.
Als nächstes fährt uns unser Guide zu einem kleinen touristischen Floating Market. Leider ist die Zeitplanung etwas suboptimal. Ich habe mir gerade etwas zu trinken bestellt und sitze, da wird das Geschäft sowie der restliche Markt geschlossen. Macht aber nichts, dieser Markt ist dann doch eher etwas für chinesische Touris!
Wir beenden den Ausflugstag und lassen uns wieder zum Markt am Fluss bringen, wo wir bereits gestern Abend saßen.
Nach der Mahlzeit finden wir ein Tuk-Tuk Richtung Unterkunft. Unterwegs fahren wir aber an einem netten Ecklokal vorbei und können nicht widerstehen.
Dann brechen wir aber endgültig auf. Leider finden wir aber zunächst kein uns mitnehmendes Fahrzeug und müssen fast die halbe Strecke laufen. Tuk-Tuks oder Mopedtaxis nächstens in Ayutthaya zu finden ist ein echtes Problem! - Zum Glück wird dann aber doch noch ein Mopedtaxi auf uns aufmerksam und nimmt uns freundlicherweise mit.
Wir kehren noch für einen Absacker in das Farang-Lokal neben unserer Unterkunft ein. Der sturzbetrunkene Farang von gestern ist auch wieder da! Dieses Mal sitzt er aber nicht schräg neben uns, dieses Mal schläft er schräg neben uns. Sturzbetrunken auf der Bank. Abwechslung muss sein!
Zurück in unserem Zimmer blicke ich nochmal auf den Fluss. Dann lege ich mich hin.
Ich schlafe aus, lasse es anschließend langsam angehen. Meine Begleitung hat sich Richtung Heimatstadt im Nordosten Thailands verabschiedet. Gegen 14:30 Uhr verlasse ich das Hotel. Die Fähre bringt mich hinüber auf die andere Flussseite. Dann gehe ich die Naresuan Road entlang. Diese Straße heißt auch "Soi Farang", aber ich kann nichts farangmäßiges entdecken. Dann stehe ich schräg gegenüber des Wat Mahathat. Dort will ich heute noch hin. Aber nicht jetzt, sondern erst pünktlich zum Sonnenuntergang.
Auf der anderen Straßenseite sehe ich ein Lokal, welches geöffnet scheint. Ich überquere die breite Straße und betrete den Laden. "Auf sein" ist anders, aber nach einiger Zeit wird der durstige Gast gesehen und bedient. Ich warte die Zeit ab.
Pünktlich zum Sonnenuntergang bin ich auf dem Tempelgelände und krame meine Kamera hervor.
Langsam wird stockdunkel. Nun heißt es aufpassen: Ich habe keine Taschenlampe dabei, also bloß nicht irgendwo im dunklen Labyrinth verlaufen. Immer schön in der Nähe der Lichter bleiben, lautet die Devise.
Genug, ohne Taschenlampe geht nichts mehr. Ich verlasse die Anlage und lasse mich zum Pub in der Nähe meines Hotels bringen. Hier gönne ich mir das erste Farangfood in Ayutthaya: Ein leckeres Steak mit Pilzsoße! Dazu werden mir einige Tröpfchen Leo gereicht. Ich fühle mich wie Buddha in Ayutthaya!
Der Farang der letzten beiden Nächte ist auch wieder hier. Zu meiner Überraschung ist er putzmunter und stocknüchtern! Also auch das kann er. Gelegentlich schaut er zu mir herüber und scheint zu überlegen, ob er mich kennt. Irgendwann verlässt er den Pub, immer noch nüchtern!!! - Ich bleibe noch ein wenig sitzen und sinniere über meine bisherige Tour, die nun langsam auf die Zielgerade geht.
Um 22:30 Uhr, kurz vor dem Hochklappen der Bürgersteige, verlasse ich das Lokal und begebe mich auf mein Zimmer. Ich chatte noch ein wenig, dann schaut der Sandmann vorbei.
Am nächsten Tag packe ich meine Sachen zusammen. Ich marschiere hinüber zum Bahnhof, vom dem ich mich wenig später in Richtung Bangkok verabschiede.