Koh Samui 2018

Wir betreten den U-Tapao-Flughafen bei Pattaya, checken ein, und genehmigen uns noch eine kleine Mahlzeit im Obergeschoss des Terminals. Dann bringen wir die Kontrollen hinter uns und betreten den Wartebereich des Gates.
Zu meiner Freude gibt es hier noch einen Smoking-Room, den ich ausgiebig nutze. Schließlich ist es noch länger hin bis zum Abflug. Ein Farang, etwa Mitte bis Ende sechzig, kippt sich dort ordentlich Whiskey in eine Colaflasche und nuckelt fleißig an ihr rum. Ihn sehe ich während meiner Besuche des Raucherraums noch öfters. Dabei gibt er sich jeweils weniger dem Rauch- als dem Trinkgenuss hin.

Das Boarding beginnt. Leider mit einer Stunde Verspätung. Schnell bildet sich eine recht lange Schlange. Auch der Trinkerfreund reiht sich in ihr ein. Er wird von einem Thai-Mädel, vermutlich seine Frau, gestützt. Der Herr ist mittlerweile sturzbetrunken und kann sich kaum noch auf seinen Beinen halten.

Endlich, um kurz vor halb sieben, hebt der Bangkok Airways-Flieger ab.


Nach einer Stunde Flugzeit landen wir auf Koh Samui.


Bodo, der Betreiber des Beenat Garden Resorts, holt uns ab und fährt uns zu seiner Anlage im Norden der Insel. Dort angekommen, stellen wir kurz unsere Sachen ab. Dann sitzen wir auch schon zum Dinner im Restaurantbereich des Resorts. Es ist recht voll. Wie es scheint, sind alle Bungalows belegt.

Es ist noch ziemlich früh, im Resort den Rest des Abends zu verbringen ist daher keine Option. Wir nehmen uns ein Motobike und fahren den recht kurzen Weg zu einer kleinen Bar in Bang Rak. Sie ist uns bereits von vorherigen Aufenthalten auf der Insel bekannt. Wir setzen uns. Während meine Freundin in der Folgezeit mit ihrem Smartphone spielt, vergnüge ich mich mit ein paar Leos.


Gegenüber der Bar, auf der anderen Straßenseite, betreibt ein Farang neuerdings ein kleines Restaurant. Ich habe letzte Woche ein Los der Thai-Lotterie gekauft. Ein Gedanke setzt sich in meinem Kopf fest, dann steht der Entschluss: Wenn ich den Hauptgewinn eingestrichen habe werde, kaufe ich ihm sein Lokal ab! Und dann wird mein Aussteigerleben auf Samui beginnen. Ein entspanntes Leben in Saus und Braus!


Gegen Mitternacht verabschieden wir uns von der Bar und fahren zurück in unser Resort.



Zur besten Mittagszeit brechen wir auf. Leider spielt das Wetter nicht richtig mit, es ist ziemlich stark bewölkt. Ich bin ein wenig enttäuscht, erinnere mich an unserem letzten Aufenthalt auf der Insel. Damals haben wir kaum einmal einen blauen Himmel gesehen. Jetzt, zur besten Reisezeit in LOS, habe ich eigentlich fast nur Top-Wetter erwartet. Aber vielleicht wird es ja noch die nächsten Tage. Es hat im Seebad ja auch geklappt!

Wir schwingen uns auf unser Moped und fahren den kurzen Weg zum Bang Rak Beach. Wir setzen uns an ein Strandrestaurant und hängen dort knapp zwei Stunden rum.


Es kommt, wie es kommen musste: Der Himmel wird immer dunkler. Kurz bevor es über uns fast komplett schwarz ist, brechen wir die Faulenzerei ab und fahren wieder zurück zu unserem Bungalow. Wir schaffen es fast, trockenem Fußes unsere Unterkunft zu betreten. Leider nur fast. Andere trifft es aber wesentlich schlechter: Sie kommen klatschnass von ihren Ausflügen zurück.

Wir warten den Guss ab, dann brechen wir ein weiteres Mal auf. Wir fahren zum Bang Rak Pier, wo ich die Abfahrtzeiten der Fähren nach Koh Phangan checke. Währenddessen schickt sich die Sonne an unterzugehen.


Wir nehmen in einem Restaurant unweit des Piers unser Dinner ein. Während wir unsere Bäuche vollschlagen, fällt mir eine in der Nähe befindliche Reggaebar ein. Bisher war sie immer geschlossen, wenn wir an sie vorbeigefahren sind. Aber jetzt ist Main Season, da sollte sie geöffnet haben. Wir steuern sie an, und tatsächlich, die Bar hat heute geöffnet. Wir treten ein und setzen uns an einen Tisch. Ich bin etwas enttäuscht, wir sind fast die einzigen Gäste. Ich bin aber optimistisch und denke mir, dass sich der Laden im Laufe des Abends noch füllen wird. Man bringt mir ein kleines Leo und bittet mich sofort zu zahlen, da die Bar in einer halben Stunde schließen wird! "Ups, was geht denn hier ab?", denke ich mir. Kiffen hier alle bereits nachmittags und liegen kurz nach Sonnenuntergang schon breit in ihren Betten? Anders kann ich es mir nicht erklären.

Gegen acht verlassen wir enttäuscht den Schuppen. Wir statten der Gaelen Bar einen weiteren Besuch ab. Die Schänke, an der wir uns bereits gestern vergnügt haben. Während meine Freundin mit ihrem Smartphone spielt, nuckle ich an ein paar kleinen Leos. Mein Blick schweift öfters hinüber zum rustikalen Farang-Restaurant auf der anderen Straßenseite. Ich träume von meinem zukünftigen Leben als Gourmetpalast-Owner. Die Geschäfte dort laufen jedenfalls prächtig. Auch ein voll besetzter Tisch neben uns ordert einige Speisen, die ein Mädel nach Zubereitung jeweils herüberbringt. Ein vorbildlicher Service!



Um kurz nach halb eins schwingen wir uns auf unser Bike und machen uns auf den Weg zum Bang Rak Pier. Rechtzeitig vor der Abfahrt der Fähre nach Koh Phangan stehen wir vor dem Ticket-Schalter und wollen Bootskarten erstehen. Zu meiner Überraschung wird uns mitgeteilt, dass die Fähre ausgebucht ist. Ups, damit habe ich nicht gerechnet. Es ist zwar Hochsaison, aber so voll ist es auf Koh Samui nun wirklich nicht. Enttäusche reserviere ich zwei Tickets für morgen. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

Jetzt ist Improvisation gefragt, ich ziehe Plan B aus der Tasche. Wir fahren auf der Beachroad Richtung Maenam. Dann biegen wir links ab und folgen der Straße nach Chaweng und Lamai. Kurz hinter Lamai geht es für uns auf einer kleinen Soi in das Inselinnere weiter. Zunächst ist der Weg noch recht flach und gemütlich. Irgendwann wird es dann aber immer steiler, und enge Kurven machen unseren Trip zu alles anderem als eine Spazierfahrt. Bei so manchem Anstieg mache ich mir Sorgen, ob es unser Bike überhaupt schaffen kann. Dann taucht ein kleiner Parkplatz auf, und ein Schild dort bedeutet uns, nicht weiterzufahren. Wir halten an und steigen ab. Als ich mit beiden Beinen auf dem Boden stehe, kann ich mich ob der Schräge des Geländes nicht halten. Ich laufe wie von einem Gummiband gezogen rückwärts nach unten weg. In Gedanken rechne ich bereits mit einem Loch im Kopf vom unweigerlichen Sturz auf dem Betonboden. Wobei auch ein Fall den nur noch wenige Meter entfernten Abhang hinunter eine Alternative ist. Plötzlich kommt mir ein Mast von hinten entgegen. Im letzten Moment kann ich mich an ihm festhalten und somit den Sturz abwenden. - Phu, das war knapp!!!

Wir stampfen noch zwei, drei Kurven hoch, dann biegen wir auf einem Pfad nach links ab. Bereits nach wenigen Metern hat man das Gefühl, durch einen Garten zu wandern.


Dann haben wir es geschafft, wir stehen vor dem Overlap Stone von Samui. Als erstes stecke ich einen kleinen Obolus in eine Tipbox, anschließend widme ich mich der Sehenswürdigkeit.


Vom Rand des Felsens hat man eine schöne Aussicht auf die Strände von Chaweng und Lamai. Leider ist auch heute das Wetter etwas suboptimal.


Wir machen uns wieder auf den Rückweg. An unserem Bike angekommen, mache ich mir Sorgen wegen der Abfahrt. Ich frage meine Fahrerin, ob sie sich wirklich zutraut, so steil bergab zu fahren. Sie ist sich nicht sicher. Im Isaan, ihrer Heimat, ist es gemeinhin platt. Den Roller hinunter zu schieben ist auch keine realistische Möglichkeit, das Gefährt wäre kaum zu halten. Kurz nach unserer Rückkehr zum Parkplatz habe ich einen jungen Thai gesehen, der in einem Haus neben der Haltefläche verschwunden ist. Ich mache den Vorschlag, nach ihm zu sehen und ihn zu fragen. Wer hier wohnt, kennt sich mit solch extremen Bergfahrten aus. Meine Freundin geht hinüber zum Eingang des Gebäudes und kommt wenig später mit dem Anwohner zurück. Er erklärt sich bereit zu fahren. Gesagt, getan. Er fährt ein paar Kurven und Abhänge hinunter, wir stiefeln hinterher. Meinem Mädel ist es immer noch zu steil, der freundliche Herr fährt weiter. Auch der nächste Stopp ist noch zu früh, aber dann ist alles gut. Wir stehen inzwischen fast ganz unten. Mit zitternden Knien, der Bergabmarsch hat seinen Tribut gefordert. Ich gebe unserem Retter ein gutes Trinkgeld, er muss nun schließlich wieder einige Höhenmeter nach oben laufen.

Wir besteigen unsern Roller, fahren zum nahen Strand von Lamai und kehren in ein Restaurant an den Hin Ta & Hin Yai Felsen ein. Ich bin weiterhin ziemlich fertig, meine Knie zittern immer noch, und bestell mir erst einmal ein kühles Wasser. Ich kippe es hinunter. Anschließend sorge ich für mein leibliches Wohl.


Der große Moment ist gekommen: Die Gewinnzahlen der thailändischen Lotterie werden bekannt gegeben. Wir lauschen gespannt. Dann passiert das Ungeheuerliche: Ich habe mit meinem Los nicht den Hauptgewinn abgeräumt! Ich habe überhaupt nichts gewonnen!!! Schock, Panik. Nichts mit Leben in Saus und Braus, nichts mit Lotterleben. In mir bricht alles zusammen.

Enttäuscht laufen wir auf und neben den Felsen herum.


Meine Freundin sieht auf einem Fels ein einsames Handy liegen. Ich dränge darauf, es unbeachtet liegen zu lassen. Mein Mädel möchte aber darauf aufpassen, bis der Besitzer zurückkommt. Sie hält das Teil hoch, ruft. Ich werde langsam ungeduldig, möchte zurück in unser Bungalow. Brauche eine Dusche. Nach ein paar Minuten kommt ein Dame angelaufen. Freudestrahlend nimmt sie das Gerät an sich. Sie bedankt sich überschwänglich bei uns. Was habe ich damit zu tun? Egal, wir fahren zurück zum Beenat Garden und ruhen uns aus.

Den Abend verbringen wir einmal mehr vor der Gaelen Bar. Während meine Freundin mit ihrem Smartphone spielt, nuckle ich an ein paar kleinen Leos und beobachte die Gegend.


Sehnsüchtig blicke ich mehrmals hinüber zum urigen Farang-Restaurant. Aus der Traum von einem eigenen Gourmettempel.



Pünktlich vorm ablegen der Fähre nach Koh Phangan erreichen wir den Bang Rak Pier. Meine Freundin geht zum Schalter, um unsere reservierten Tickets abzuholen, während ich mich in die Raucherzone stelle und mir eine Zigarette anzünde. Die Fahrkartenabholung dauert etwas lange, Ich sehe mein Mädel am Diskutieren. Dann kommt sie zurück. Zu meiner Überraschung präsentiert sie mir das Geld, welches wir gestern für die Tickets abgedrückt haben. Der Herr am Schalter hat sie überredet, die Tickets wieder zurückzugeben. Angeblich hätten wir nur eine Stunde Aufenthalt auf der Insel, und das lohne sich nicht. Dies kann nicht sein, nach meiner Rechnung dauert das Übersetzen eine Stunde, und wir hätten dann drei Stunden Zeit auf Koh Phangan, bis wir dann mit dem letzten Boot wieder zurückfahren könnten. Außerdem: Was geht es den Herrn an? Vielleicht sind wir auch nur an einer schönen Bootsfahrt interessiert? Egal, nun ist es zu spät. Die Tickets sind weg. Ich nehme fast an, er hat sie jemand anderen versprochen.

Was nun? Ich überlege, dann ziehe ich Plan C aus der Tasche. Wir gehen wieder zu unserem Bike. Ein Roller der besonderen Art erregt meine Aufmerksamkeit.


Wir schwingen uns auf unser Motorrädchen und fahren Richtung Osten davon. Ich habe gelesen, dass der Choeng Mon Beach sehr hübsch sein soll. Er ist unser neues Ziel. Trotz intensiver Suche und zwei Anläufen können wir den Zugang zu dem Strand aber nicht finden. Selbst Google Maps hilft uns nicht weiter. Wir geben erst einmal auf und wenden uns dem nahen Chaweng Beach zu. Wir stellen unser Fahrzeug ab, gehen zum Strand, und erholen uns in einem recht hochpreisigen Strandrestaurant.


Wir brechen wieder auf und wollen einen weiteren Versuch starten, Choeng Mon zu besuchen. Wir fragen bei einem Einheimischen nach und erreichen schließlich mit einem Spaziergang durch ein Resort den gesuchten Strand.


So hübsch finde ich Choeng Mon nun aber doch nicht, da habe ich mir mehr von versprochen. Wir laufen einmal den Strand entlang, dann zieht es uns auch schon wieder zurück nach Bang Rak.

Uns knurrt inzwischen der Magen. Wir stoppen an einem kleinen Restaurant bei Bang Rak und treten ein. Zufälligerweise, vielleicht aber auch von meiner Fahrerin so geplant, liegt es direkt neben der Reggaebar von vorgestern. Diese räumliche Nähe kann man auch riechen. Der Duft von schwarzem Afghanen drängt des Öfteren in meine Nase. Als mir der Ober dann noch eine entsprechende Tüte anbietet, und er auch gelegentlich über dem Zaun zur Reggaebar lehnt und sich mit Leuten dort unterhält, bin ich mir fast sicher, dass die beiden Läden irgendwie zusammenhängen. Aber vielleicht nutzt er auch nur die Gunst der Stunde bzw. der direkten Nachbarschaft, und versorgt sich dort lediglich mit der von ihm begehrten Ware.

Nach der Mahlzeit, und natürlich ohne schwarzen Afghanen, verlassen wir das Restaurant. Um den Sonnenuntergang zu genießen, entschließen wir uns noch für einen kurzen Abstecher zum nicht weit entfernten Plai Laem Pier. Hier liegen viele Fischerboote und kleine Jachten vor Anker. Ein Besuch am Tage würde sich fototechnisch sicher lohnen. Zudem soll man hier Boote zur kleinen, unbewohnten Insel Koh Som mieten können. Heute forsche ich diesbezüglich aber nicht nach, ich konzentriere mich ganz auf den Sonnenuntergang.


Den Rest des Abends verbringen wir wieder an der Gaelen Bar, wo wir inzwischen fast schon Stammgäste sind. Der Farang-Imbiss macht weiter gute Geschäfte. Er muss sich, was die Anzahl der Gäste angeht, nicht vor dem viel größeren Thai-Restaurant daneben verstecken. Sein Laden acheint eine Goldgrube zu sein!


Freitag, der 19. Januar. Um 11:45 Uhr sitze ich am Frühstückstisch. Alleine, da meine Freundin diese Tätigkeit, wie üblich, bereits hinter sich gebracht hat. So früh, weil das Resort ab 12:00 Uhr Feierabend hat. Es ist der wöchentliche freie Tag für Pächter und Angestellte.
Nach dem Frühstück ziehe ich mich wieder in unseren Bungalow zurück. Es hat inzwischen angefangen zu regnen. Nee, das mit mir und dem Wetter auf Samui, das wird nichts mehr.

Gegen drei, der Regen hat inzwischen aufgehört, besteigen wir unser Motobike. Unser heutiges Ziel ist Bang Por, der Strand im Nordwesten der Insel. Dort angekommen, finden wir eine nette Strandbar. Wir treten ein und machen es uns vor dem Lokal gemütlich.


Wie ich erst jetzt feststelle, ist der Pächter des Ladens ein Deutscher. Und er scheint ein paar Ängste aus seiner kalten Heimat mitgebracht zu haben. Es kommt mir allerdings schon ein wenig übertreiben vor. Andererseits kann man ja nie wissen!


Auch sonst ist der Deutsche in ihm nicht zu übersehen. Hier wird auf Sauberkeit geachtet, und man pflegt deutsche bzw. christliche Traditionen. Ich fühle mich wohl!


Wir bleiben etwas länger, ein Aufbruch ist für mich keine Alternative, Die deutschen Köstlichkeiten auf der Speisenkarte haben mich in ihren Bann gezogen, da kann ich nicht widerstehen.


Mit vollen Mägen schwingen wir uns auf den Sattel unseres Bikes. Wir statten einmal mehr unserer Stammbar in Bang Rak einen Besuch ab. Während meine FReundin wie üblich bei einer Coke mit ihrem Mobile spielt, widme ich mich den Leos. Das deutsche Restaurant gegenüber macht weiterhin gute Geschäfte. Einen Tisch weiter lassen sich Gäste von dort Essen bringen. Sehe ich richtig? Haben sie sich Frikadellen servieren lassen? Der Sache will ich auf dem Grund gehen. Ich überquere die Straße, und tatsächlich, man hat für wenig Geld Dellen im Angebot. Ich schlage zu, diese Gelegenheit kann ich nicht verstreichen lassen. Wieder vor meinem Leo sitzend, probiere ich die Spezialität: Mhmmm, lecker! Wie bei Muttern! Auch mein Mädel ist recht angetan. Nur dem Senf kann sie nichts abgewinnen. Ich würde mir gerne noch einen Nachschlag besorgen, aber ich hatte die letzten zwei erwischt.



Pünktlich zu High Noon sitze ich am Frühstückstisch. Ich lasse es gemütlich angehen, so wie jeden Tag. 1 1/2 Stunden später sitzen wir auf unserem Bike. Unser heutiges Ziel ist die Crystal Bay im Osten von Samui. Wir müssen zwei, drei Mal gucken, dann haben wir den gesuchten Strand gefunden. Wir setzen uns an ein Strandlokal. Die Crystal Bay soll ein besonders schöner Strand auf Samui sein, manche sprechen gar von einem kleinen Paradies. Dies könnte tatsächlich so sein, wenn nicht die Bebauung in Form von Restaurants und Bungalows wäre. Und wenn man ihn für sich alleine hätte. Haben wir aber nicht, trotz eher mauem Wetter.


Die Wolken werden dichter und dunkler, es droht ein weiterer schwerer Regenguss. Wir brechen wieder auf und fahren zurück zum Beenat Garden.
Zunächst ist ausruhen angesagt. Dann gehen wir hinüber zum Restaurantbereich des Resorts und nehmen unser Dinner ein. Mir fällt ein Hängeschränkchen hinter dem Tresen auf. Hier ist auf kleinstem Raume alles vorhanden, was der gemeine Urlauber so benötigt!


Bodo, der Pächter des Beenat Garden, macht meine Rechnung fertig. Sie ist etwas höher als gedacht, aber noch im Rahmen. Ich lege einen Batzen Tausender auf den Tresen. Anschließend schwingen wir uns erneut auf unser Bike und statten der Gaelen Bar einen letzten Besuch ab. Meine Fahrerin muss dabei kaum lenken, um die Richtung vorzugeben. Unser Roller kennt den Weg inzwischen auswendig.


Das war sie praktisch, unsere Zeit auf Samui. Leider hat das Wetter nie richtig mitgespielt. Sehr schade! Bei top Bedingungen hätten wir einen Ausflug zum Ang Thong Marine Park unternommen. Die Inselwelt dieses Parks soll zu dem Schönsten gehören, was Thailand zu bieten hat. Aber das Wetter war dafür nicht gut genug. Wie schon bei unserem letzten Aufenthalt auf der Insel nicht. Also muss ich noch einmal wiederkommen!
Ich gehe hinüber zum urigen Farang-Restaurant und besorge mir zwei Buletten als Wegzehrung für morgen. Gegen Mitternacht sind wir wieder in unserem Bungalow. Ich packe. Dann geht die Nacht auch für mich langsam zu Ende.



Um 7:45 Uhr klingelt der Wecker. Etwas früh, theoretisch wäre auch eine halbe Stunde später in Ordnung. Aber das Taxi, welches uns heute zum Lipa Noi Pier bringen wird, hat später noch eine weitere Fahrtbuchung. Daher müssen wir in den sauren Apfel beißen.

Wir packen unsere letzten Sachen ein, anschließend laufe ich herum und verteile einige Trinkgelder. Kurz vor halb zehn kommt unser Taxi im Resort an. Wir verabschieden uns noch schnell, dann steigen wir in den Wagen und es geht los. Die Fahrt gestaltet sich kurzweilig. Meine Freundin ist, wie üblich bei Taxifahrten, in einem intensiven Gespräch mit dem Fahrer beziehungsweise der Fahrerin verwickelt.

Wir erreichen den Lipa Noi Pier. Es ist noch Zeit, die Fähre legt erst in einer Stunde ab. Wir holen unsere Air Asia - Voucher ab, danach setzen wir uns. Mein Magen hat inzwischen angefangen zu grummeln. Keine Ahnung, weshalb. Ich habe heute praktisch noch nichts gegessen. Ich gehe hinüber zu den Toiletten und checke ihren Zustand. Nein, das ist nichts. Der hygienische Zustand sowie fehlendes Papier lassen mich auf eine Sitzung verzichten. Ich setze meine Hoffnung auf das Bord-WC.

Das Boot kommt an. Wir stehen auf und besteigen die Fähre. Ich bin überrascht, wie wenig Passagiere an Bord sind. Es ist Hochsaison, aber wir haben den großen Seelenverkäufer fast für uns alleine. Wenn sich hier 30-40 Leute tummeln, dann ist das schon hoch geschätzt. Beinahe pünktlich legt die Fähre ab.


Ich werfe einen Blick auf die Sanitäranlagen des Schiffes: Naja, muss nicht sein. So arg drückt es nicht, es sollte noch bis zum Flughafen gehen.

Die Fähre erreicht den Festlandspier von Donsak. Irgendwie hat der Kapitän aber Probleme, sauber anzulegen. Er muss mehrmals neu ansetzen. Mir kommt langsam der Verdacht, dass der Herr ein paar Leos intus hat. Es dauert. Ich sehe meine Zeit auf dem Klo am Flughafen schwinden. Dann gelingt das Manöver wider Erwarten doch noch. Wir gehen von Bord.

Anstelle eine Busses, wartet nur ein Van auf uns. Wir steigen ein, und das Fahrzeug setzt sich in Bewegung. In Surat Thani angekommen, hält der Wagen mehrfach an und lässt Leute aussteigen. Dies kannte ich so bisher nicht. Ich bin es gewohnt, dass es direkt zum Flughafen geht. So war es bisher immer. Zum Schluss sind meine Freundin und ich die letzten verbliebenen Gäste. Zu allem Überfluss bleibt das Fahrzeug auch noch am Straßenrand stehen. Der Kutscher scheint auf jemanden zu warten. Uns läuft die Zeit davon, der Abflug ist nicht mehr lange hin. Mein Mädel fragt nach: Der Herr wartet auf seinen Sohn, den er mitnehmen will. Was geht denn hier ab? Irgendwann wird es uns zu bunt. Meine Freundin drängt den Fahrer, uns endlich zum Flughafen zu bringen. Schließlich müssen wir noch unseren Flieger erreichen. Der Mann am Steuer lässt sich endlich erweichen und setzt die Fahrt fort. Mit einem Tempo weit oberhalb der Geschwindigkeitsbegrenzung rasen wir gen Flughafen. 50 Minuten vor Abflug steigen wir am Airport aus. Wir betreten das Gebäude, dann renne ich auch schon auf das nächste Klo. Phu, das ist ja nochmal gut gegangen. Erleichtert bringen wir die Kontrollen hinter uns und begeben schlendern zum Gate. Das nächste Ziel wartet auf uns!